Vergrößerung der Streitkräfte Bundeswehr stoppt Umwandlung von Liegenschaften
Stand: 27.10.2025 22:06 Uhr
Nach Jahrzehnten des Schrumpfens soll die Bundeswehr wieder wachsen. Das Verteidigungsministerium stoppt daher die Umwandlung von militärisch genutzten Liegenschaften – auch mit Folgen für Länder und Kommunen.
Das Verteidigungsministerium stoppt die Umwandlung militärisch genutzter Liegenschaften für zivile Zwecke. Grund ist der erhöhte Bedarf an Standorten durch die geplante Vergrößerung der Streitkräfte, teilte das Ministerium mit.
Der Umwandlungsstopp betrifft nach Ministeriumsangaben zunächst 187 ehemalige militärische Liegenschaften, die sich im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben befinden. Sie seien grundsätzlich für eine Nutzung durch die Bundeswehr geeignet, hieß es. Hinzu kämen weitere 13 Liegenschaften, die die Bundeswehr noch betreibt und die nun – entgegen früherer Entscheidungen – nicht aus der Nutzung genommen würden.
Dazu gehören unter anderem der ehemalige Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck und Teile des Flughafens Tegel in Berlin. Die Areale werden einer „strategischen Liegenschaftsreserve“ zugeführt, um bei Bedarf kurzfristig zur Verfügung zu stehen.
Areale sollen kurzfristig zur Verfügung stehen
Der Stopp durchkreuzt zum Teil bereits bestehende Planungen von Ländern und Kommunen für eine zivile Nutzung der Flächen. Man sei sich der Tragweite der Entscheidung sehr bewusst und versuche, bestehende zivile Planungen zu berücksichtigen, erklärte der zuständige Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Nils Hilmer.
Der Prozess der Umwandlung von Bundeswehr-Liegenschaften für eine zivile Nutzung hatte in den frühen 1990er-Jahren begonnen, als die Bundeswehr nach dem Ende des Kalten Kriegs stark verkleinert wurde. Er wurde dann in den 2010er-Jahren nach Aussetzung der Wehrpflicht noch einmal fortgeführt. Vielerorts sind auf ehemaligen Kasernengeländen der Bundeswehr Wohnungen entstanden.
Mit Informationen von Christina Nagel, ARD-Hauptstadtstudio









