Stand: 15.11.2025 02:14 Uhr
Die anhaltende Inflation und Siege der Demokraten bei mehreren lokalen Wahlen zeigen offenbar Wirkung: US-Präsident Trump hat überraschend Zölle auf mehrere Lebensmittel wie Rindfleisch, Bananen und Kaffee gestrichen.
US-Präsident Donald Trump hat per Dekret einen Teil der von ihm verhängten Zölle auf Lebensmittelimporte aus dem Ausland zurückgenommen. Das Weiße Haus veröffentlichte eine Liste der betroffenen Produkte, zu denen unter anderem Kaffee, Tee, Bananen, Tomaten, Rindfleisch, Kakao, Gewürze und Fruchtsäfte gehören. Außerdem werden bestimmte Düngemittel aufgeführt.
Trump steht wegen hoher Lebensmittelpreise in den USA politisch unter Druck. Zuletzt waren etwa die gestiegenen Rindfleischpreise im Fokus. So sind etwa die Preise für Rinderhackfleisch laut Daten der US-Statistikbehörde seit Jahresbeginn jeden Monat weiter gestiegen. Zudem hatten die Republikaner mehrere lokale Wahlen klar gegen die Demokraten verloren, was als erster Stimmungstest nach Trump Amtsübernahme galt.
Kehrtwende in US-Handelspolitik
Von der US-Regierung hieß es zu dem Schritt, dass in den USA bestimmte Agrarprodukte nicht in ausreichendem Maße selbst produziert werden. Viele der Handelsabkommen und laufenden Verhandlungen betreffen demnach Länder, die erhebliche Mengen dieser Agrarprodukte ausführen. Weitere Rücknahmen von Zöllen seien zunächst nicht geplant, sagte Trump. Die Preise würden nun schnell sinken.
Im April hatte Trump sogenannte wechselseitige Zölle von mindestens zehn Prozent auf die meisten in die USA eingeführten Produkte erlassen, um das Handelsdefizit des Landes zu reduzieren und die lokale Produktion zu unterstützen. Diese Zölle betrafen aber auch Waren, die auf US-Boden gar nicht angebaut oder produziert werden. Die US-Regierung wirft den betroffenen Ländern vor, von einem jahrelangen Ungleichgewicht bei den Zollregeln zum Nachteil der USA profitiert zu haben.
Trump hatte lange darauf bestanden, dass seine Einfuhrzölle die Inflation nicht anheizen. Der ranghohe demokratische Abgeordnete Richard Neal sagte, die Trump-Regierung versuche „ein Feuer zu löschen, das sie selbst gelegt hat, und verkauft das als Fortschritt“.










