Merz zu Streit über Rentenpaket „Bin nicht nur einer Gruppe gegenüber verantwortlich“
Stand: 16.11.2025 18:50 Uhr
Kanzler Merz hat seine Position zum Rentenpaket gegen Kritik der Jungen Union verteidigt. Er trage für die ganze Regierung Verantwortung, sagte er im Bericht aus Berlin. Er unterstütze aber eine langfristige Reform des Rentensystems.
Im unionsinternen Streit um das Rentenpaket hat Bundeskanzler Friedrich Merz erklärt, er bemühe sich um die Zusammenarbeit mit der Jungen Union. „Aber ich bin als Bundeskanzler nicht nur einer Gruppe gegenüber verantwortlich. Ich bin gegenüber dem ganzen Land in der Verantwortung“, sagte der CDU-Chef im Bericht aus Berlin.
Zudem sei er auch gegenüber der ganzen Bundestagsfraktion „und vor allem gegenüber der ganzen Bundesregierung in der Verantwortung“. Schließlich gebe es einen Koalitionsvertrag, in dem genau das stehe, was nun mit dem Rentengesetzentwurf in den Bundestag eingebracht worden sei, so Merz.
„Ich vertrete jetzt nicht mehr die Opposition, sondern ich bin der Regierungschef. Und ich muss dafür sorgen, dass diese Regierung zusammen bleibt“, sagte der Kanzler. „Und die Basis für unsere Verabredung, der übrigens auch die Junge Union zugestimmt hat, ist der Koalitionsvertrag.“
„Nach 2031 grundsätzlich etwas ändern“
Das Rentenpaket sorgt für Unmut in der Jugendorganisation von CDU und CSU, der Jungen Union (JU). Die Pläne führten zu „Mehrkosten in Höhe von über 200 Milliarden Euro bis 2040“, kritisiert deren Leitantrag. Die Höhe der Rente müsse stattdessen stärker daran angepasst werden, wie viele Beitragszahler es überhaupt gebe. Die JU bemängelt insbesondere, dass das Paket über 2031 hinaus ein bestimmtes Rentenniveau festschreiben will.
Auch auf ihrem „Deutschlandtag“ konfrontierte die JU den Kanzler gestern mit der Kritik. Ihm sei schon klar gewesen, dass das „kein Home-run wird“, sondern eine kontroverse Diskussion, sagte Merz nun. Wenn er mit seinen „Überzeugungen dagegenhalte, dann ist das nicht gegenseitige Arroganz, sondern dann ist das ein hartes Ringen um die Themen und um die richtige Lösung“.
„Ich teile Teile der Kritik“
Dabei teile er Teile der Kritik der Jungen Union, sagte Merz. „Die Frage ist nur: Welche Schlussfolgerungen ziehen wir gemeinsam daraus?“ Seiner Meinung nach solle die Schlussfolgerung sein, „dass wir nach der Verabschiedung dieses Gesetzes uns an die Arbeit machen, nach 2031 ein neues Gesamtversorgungssystem in Deutschland zu etablieren.“
Merz betonte, dass es aktuell um Regelungen für die Zeit bis 2031 gehe. „Ich unterstütze es, dass wir für die Zeit nach 2031 in unserem Rentensystem grundsätzlich etwas ändern.“










