Die jüngste Begeisterung über eine womöglich bald anstehende Leitzinssenkung in den USA ist am Montag am New Yorker Aktienmarkt wieder verflogen und Ernüchterung gewichen. Sorgen wegen Zöllen und den damit verbundenen Inflationsrisiken könnten erneut die Oberhand gewinnen, hieß es. In der Nacht wird es nochmal spannend Richtung Weltraum…
Am Freitag noch legten die US-Aktienkurse teils deutlich zu, nachdem Fed-Chef Jerome Powell auf dem Jackson Hole Symposium angedeutet hatte, dass bei der Sitzung der Zentralbank im September eine Zinssenkung in Betracht gezogen werden könnte.
Nach der jüngsten Begeisterung über eine womöglich bald anstehende Leitzinssenkung sind die Anleger am Montag am New Yorker Aktienmarkt wieder vorsichtiger geworden. Der Dow Jones Industrial gab zum Handelsschluss um 0,77 Prozent auf 45.282 Punkte nach. Er entfernte sich dabei wieder von seinem Rekordhoch, auf das ihn am Freitag die Zinssignale von Fed-Chef Jerome Powell befördert hatten. Im Verlauf ging es am Freitag bis auf 45.952 Dow-Punkte nach oben.
„Der Markt leidet unter einem Jackson-Hole-Kater“, sagte Jake Dollarhide, CEO von Longbow Asset Management in Tulsa, Oklahoma. „Die Anleger legen eine kleine Verschnaufpause ein.“
Der Preisindex für persönliche Konsumausgaben – der bevorzugte Inflationsindikator der Fed – wird am kommenden Freitag veröffentlicht, während die offiziellen Daten zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft in der nächsten Woche anstehen. Die Berichte werden von entscheidender Bedeutung sein, insbesondere nachdem Powell erklärt hat, dass eine Zinssenkung nicht sicher sei.
Die anderen großen Indizes entwickelten sich zum Wochenstart derweil etwas besser. Während der marktbreite S&P 500 um 0,43 Prozent auf 6.439 Zähler abrutschte, gab der technologielastige Nasdaq 100 zuletzt mit 23.425 Punkten 0,3 Prozent nach.
An der Nasdaq waren die Aktien der sieben größten Tech-Riesen mal wieder gefragt. Etwas Vorfreude herrschte vor dem Quartalsbericht von Nvidia, der am Mittwoch nach Börsenschluss ansteht und unter Anlegern als Wochen-Highlight gilt. Die Aktien des KI-Chipkonzerns schafften es am Montag mit gut einem Prozent auf 179,85 Dollar ins Plus. Sie pirschten sich damit wieder an das gut zwei Wochen alte Rekordhoch heran.
Unter den Standardwerten im Dow verblasste die jüngste Euphorie über eine mögliche Zinssenkung im September wieder ein Stück weit. Sorgen wegen Zöllen und den damit verbundenen Inflationsrisiken könnten erneut die Oberhand gewinnen, hieß es. Neben Nvidia gab es mit Nike noch einen weiteren Gewinner im Dow, während die Pharmakonzerne Amgen, Coca-Cola und Merck & Co in einem schlechten Branchenumfeld mit Abschlägen von jeweils rund zwei Prozent ganz hinten auftauchten.
Die Politik der Trump-Regierung machte in bestimmten Einzelbranchen wieder Schlagzeilen. Nachdem der US-Präsident am Freitag eine umfassende Zolluntersuchung für eingeführte Möbel angekündigt hatte, gerieten nun Aktien von Möbelunternehmen unter Druck, sofern ihre Geschäfte stark auf Importen basieren. Dazu gehörten die Titel von Unternehmen wie Wayfair oder RH, die beide um mehr als fünf Prozent absackten.
Bei Intel wurden die jüngsten Diskussionen über eine Staatsbeteiligung Wirklichkeit: Als Gegenleistung für Milliarden-Subventionen erhält der amerikanische Staat einen Zehn-Prozent-Anteil an dem kriselnden Chipkonzern. Der Kurs legte daraufhin zunächst nochmals zu, rutschte zum Schluss aber um ein Prozent ins Minus. Analysten sehen die Staatsbeteiligung skeptisch. Stacy Rasgon von Bernstein Research wies etwa darauf hin, dass der Chipkonzern die Fördermittel ursprünglich kostenlos erhalten sollte.
Der Einstieg der US-Regierung beim Chipkonzern soll laut Präsident Donald Trump kein Einzelfall bleiben. „Ich will versuchen, so viel zu kriegen, wie ich kann“, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. Die Intel-Situation sei interessant gewesen, „aber ich hoffe, dass ich viel mehr solcher Fälle haben werde“.
Bei Keurig Dr Pepper ging der Kurs belastet von einem Übernahmevorhaben um 11,5 Prozent schwächer in den Feierabend. Der Getränkekonzern mit Marken wie Schweppes und Green Mountain-Kaffee will für 15,7 Milliarden Euro den niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten JDE Peet’s übernehmen und damit sein schwächelndes Kaffee-Geschäft stärken. Nach dem Vollzug will sich der Konzern in zwei separate, in den USA notierte Unternehmen aufspalten.
- Intel: US-Regierung nun an Bord – die Details
- Keurig Dr Pepper greift zu – JDE Peet’s-Aktie rast durch die Decke
Zu den tagesbesten Aktien im Nasdaq 100 zählte mit einem Plus von zwei Prozent erneut Tesla. Bereits am Freitag waren sie um gut sechs Prozent nach oben gesprungen.
Weniger mit Tesla als mir seinem Chef Elon Musk hat ein Testflug zu tun, der in der kommenden Nacht über die Bühne gehen soll: Die Riesen-Rakete ‚Starship‘ von Musks Unternehmen SpaceX steht vor ihrem zehntem Test.
Neun Testflüge des größten jemals gebauten Raketensystems der Raumfahrtgeschichte liefen anders als geplant. Nach einer Verschiebung um einen Tag soll das Starship nun in der Nacht zum Dienstag (nach Mitternacht deutscher Zeit) vom US-Bundesstaat Texas aus abheben. Auch dieser neue Termin kann sich allerdings noch kurzfristig verschieben. (Auf YouTube lässt sich der Start live verfolgen.)

Foto: SpaceX
Starship 10 vorm Start (am 24.08.2025)
Enthält Material von dpa-AFX
Die jüngste Begeisterung über eine womöglich bald anstehende Leitzinssenkung in den USA ist am Montag am New Yorker Aktienmarkt wieder verflogen und Ernüchterung gewichen. Sorgen wegen Zöllen und den damit verbundenen Inflationsrisiken könnten erneut die Oberhand gewinnen, hieß es. In der Nacht wird es nochmal spannend Richtung Weltraum…
Am Freitag noch legten die US-Aktienkurse teils deutlich zu, nachdem Fed-Chef Jerome Powell auf dem Jackson Hole Symposium angedeutet hatte, dass bei der Sitzung der Zentralbank im September eine Zinssenkung in Betracht gezogen werden könnte.
Nach der jüngsten Begeisterung über eine womöglich bald anstehende Leitzinssenkung sind die Anleger am Montag am New Yorker Aktienmarkt wieder vorsichtiger geworden. Der Dow Jones Industrial gab zum Handelsschluss um 0,77 Prozent auf 45.282 Punkte nach. Er entfernte sich dabei wieder von seinem Rekordhoch, auf das ihn am Freitag die Zinssignale von Fed-Chef Jerome Powell befördert hatten. Im Verlauf ging es am Freitag bis auf 45.952 Dow-Punkte nach oben.
„Der Markt leidet unter einem Jackson-Hole-Kater“, sagte Jake Dollarhide, CEO von Longbow Asset Management in Tulsa, Oklahoma. „Die Anleger legen eine kleine Verschnaufpause ein.“
Der Preisindex für persönliche Konsumausgaben – der bevorzugte Inflationsindikator der Fed – wird am kommenden Freitag veröffentlicht, während die offiziellen Daten zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft in der nächsten Woche anstehen. Die Berichte werden von entscheidender Bedeutung sein, insbesondere nachdem Powell erklärt hat, dass eine Zinssenkung nicht sicher sei.
Die anderen großen Indizes entwickelten sich zum Wochenstart derweil etwas besser. Während der marktbreite S&P 500 um 0,43 Prozent auf 6.439 Zähler abrutschte, gab der technologielastige Nasdaq 100 zuletzt mit 23.425 Punkten 0,3 Prozent nach.
An der Nasdaq waren die Aktien der sieben größten Tech-Riesen mal wieder gefragt. Etwas Vorfreude herrschte vor dem Quartalsbericht von Nvidia, der am Mittwoch nach Börsenschluss ansteht und unter Anlegern als Wochen-Highlight gilt. Die Aktien des KI-Chipkonzerns schafften es am Montag mit gut einem Prozent auf 179,85 Dollar ins Plus. Sie pirschten sich damit wieder an das gut zwei Wochen alte Rekordhoch heran.
Unter den Standardwerten im Dow verblasste die jüngste Euphorie über eine mögliche Zinssenkung im September wieder ein Stück weit. Sorgen wegen Zöllen und den damit verbundenen Inflationsrisiken könnten erneut die Oberhand gewinnen, hieß es. Neben Nvidia gab es mit Nike noch einen weiteren Gewinner im Dow, während die Pharmakonzerne Amgen, Coca-Cola und Merck & Co in einem schlechten Branchenumfeld mit Abschlägen von jeweils rund zwei Prozent ganz hinten auftauchten.
Die Politik der Trump-Regierung machte in bestimmten Einzelbranchen wieder Schlagzeilen. Nachdem der US-Präsident am Freitag eine umfassende Zolluntersuchung für eingeführte Möbel angekündigt hatte, gerieten nun Aktien von Möbelunternehmen unter Druck, sofern ihre Geschäfte stark auf Importen basieren. Dazu gehörten die Titel von Unternehmen wie Wayfair oder RH, die beide um mehr als fünf Prozent absackten.
Bei Intel wurden die jüngsten Diskussionen über eine Staatsbeteiligung Wirklichkeit: Als Gegenleistung für Milliarden-Subventionen erhält der amerikanische Staat einen Zehn-Prozent-Anteil an dem kriselnden Chipkonzern. Der Kurs legte daraufhin zunächst nochmals zu, rutschte zum Schluss aber um ein Prozent ins Minus. Analysten sehen die Staatsbeteiligung skeptisch. Stacy Rasgon von Bernstein Research wies etwa darauf hin, dass der Chipkonzern die Fördermittel ursprünglich kostenlos erhalten sollte.
Der Einstieg der US-Regierung beim Chipkonzern soll laut Präsident Donald Trump kein Einzelfall bleiben. „Ich will versuchen, so viel zu kriegen, wie ich kann“, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. Die Intel-Situation sei interessant gewesen, „aber ich hoffe, dass ich viel mehr solcher Fälle haben werde“.
Bei Keurig Dr Pepper ging der Kurs belastet von einem Übernahmevorhaben um 11,5 Prozent schwächer in den Feierabend. Der Getränkekonzern mit Marken wie Schweppes und Green Mountain-Kaffee will für 15,7 Milliarden Euro den niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten JDE Peet’s übernehmen und damit sein schwächelndes Kaffee-Geschäft stärken. Nach dem Vollzug will sich der Konzern in zwei separate, in den USA notierte Unternehmen aufspalten.
- Intel: US-Regierung nun an Bord – die Details
- Keurig Dr Pepper greift zu – JDE Peet’s-Aktie rast durch die Decke
Zu den tagesbesten Aktien im Nasdaq 100 zählte mit einem Plus von zwei Prozent erneut Tesla. Bereits am Freitag waren sie um gut sechs Prozent nach oben gesprungen.
Weniger mit Tesla als mir seinem Chef Elon Musk hat ein Testflug zu tun, der in der kommenden Nacht über die Bühne gehen soll: Die Riesen-Rakete ‚Starship‘ von Musks Unternehmen SpaceX steht vor ihrem zehntem Test.
Neun Testflüge des größten jemals gebauten Raketensystems der Raumfahrtgeschichte liefen anders als geplant. Nach einer Verschiebung um einen Tag soll das Starship nun in der Nacht zum Dienstag (nach Mitternacht deutscher Zeit) vom US-Bundesstaat Texas aus abheben. Auch dieser neue Termin kann sich allerdings noch kurzfristig verschieben. (Auf YouTube lässt sich der Start live verfolgen.)

Foto: SpaceX
Starship 10 vorm Start (am 24.08.2025)
Enthält Material von dpa-AFX