marktbericht
Stand: 19.12.2025 13:47 Uhr
Eine schwache Quartalsbilanz von US-Sportartikelhersteller Nike drückt dessen Aktie tief in den Keller. Auch die deutschen Konkurrenten Adidas und Puma sind betroffen.
Nike hat im zweiten Quartal mehr Laufschuhe verkauft als erwartet und dadurch die Umsatzerwartungen an das Unternehmen übertroffen. Doch der größte Sportartikelhersteller der Welt arbeitet weniger profitabel. Eine Umstrukturierung kostet Milliarden, zugleich investiert Nike viel in Marketing und verstärkt seine Geschäfte mit dem Großhandel. Dafür nimmt das Unternehmen sinkende Margen in Kauf. Auch negative Zolleffekte machten sich bemerkbar.
An der Börse hinterlässt das deutliche Spuren. Investoren reagieren enttäuscht und trennen sich entsprechend von den Aktien. In New York fielen Nike-Aktien bereits im nachbörslichen Handel. Inzwischen sind die Verluste zeitweise prozentual zweistellig.
Auch Adidas und Puma unter Druck
Die Enttäuschung der Anleger macht vor den deutschen Konkurrenten Adidas und Puma nicht Halt. Sie verlieren in einem insgesamt ideenlosen Marktumfeld gegen den Trend, allerdings nicht so stark. Adidas-Aktien haben vorbörslich höhere Verluste inzwischen sogar teilweise wieder aufgeholt, Puma bleiben im MDAX hingegen stärker unter Druck.
Nike mit vielen Baustellen
Der Umsatz von Nike von 12,4 Milliarden Dollar im zweiten Quartal war höher als die 12,2 Milliarden Dollar, die Analysten erwartet hatten. Während die Geschäfte in den USA zulegten, sanken die Umsätze im wichtigen chinesischen Markt. Zugleich leidet Nike unter der Konkurrenz neuer Marken wie Hoka und On.
Um Marktanteile zurückzugewinnen, weitet der Konzern den Verkauf über den Großhandel wieder aus. Das drückt jedoch die Margen. Um die Trendwende zu schaffen, investiert Nike 2026 mehr als fünf Milliarden Dollar in Marketing. Außerdem sind neue Produktlinien geplant. Dazu gehört eine Partnerschaft mit der Marke von Kim Kardashian.
„Mehr Geduld ist erforderlich“, warnte Piral Dadhania von der Royal Bank of Canada. „Nike scheint sich noch in der Übergangsphase seines Sanierungsprozesses zu befinden, mit einem wohl langsameren Erholungsverlauf als erwartet“, fuhr er in seinem Urteil fort. Das Management habe einen vorsichtigeren Ton angeschlagen, als er und der Markt erwartet hätten, schrieb Dadhania in einer heute vorliegenden Studie.
DAX zum Hexensabbat verhalten
Am deutschen Aktienmarkt läuft der Handel vor dem Wochenende verhalten. Nach der Aufholjagd des DAX gestern steht der Index im Mittagsgeschäft nahe seiner Schlussstände vom Vortag. Höhere Eröffnungskurse hat er mittlerweile wieder abgegeben. Insgesamt bliebt er aber im Seitwärtstrend auf hohem Niveau. Zu mehr scheint es derzeit nicht zu reichen.
Auch der Hexensabbat ändert daran heute nichts. Am sogenannten Hexensabbat schwanken die Aktienkurse üblicherweise stärker, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen. Im Tagesverlauf verfallen Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien.










