marktbericht
Dezember-Effekt am Aktienmarkt Kommt dieses Jahr die Weihnachtsrally?
Stand: 09.12.2025 13:58 Uhr
Der Jahresendspurt an der Börse sorgt traditionell für steigende Kurse. Doch wie stehen die Chancen in diesem Jahr? Ein Ereignis könnte den Ausschlag geben.
Börsenprofis versuchen Bewegungen an den Märkten gerne mit wiederkehrenden Mustern zu erklären. Ein echter Klassiker ist die Weihnachtsrally – auch „Santa Claus Rally“ genannt. Traditionell locken Ende Dezember am Aktienmarkt überdurchschnittlich hohe Gewinne. Viele Fondsmanager versuchen zum Beispiel ihre Portfolios aufzuhübschen und kaufen Aktien, die zuvor gut gelaufen sind. Einen weiteren Grund sehen Experten in der Tatsache, dass Bonuszahlungen und Weihnachtsgeld gegen Jahresende oft in Aktien gesteckt werden und deshalb einfach mehr Liquidität zur Verfügung steht.
Was sagt die Börsenstatistik?
Im engeren Sinne gehören zur Weihnachtsrally nur sieben Handelstage: die letzten fünf Tage im Dezember und die ersten zwei Handelstage des neuen Jahres. Am bekanntesten ist die Statistik des amerikanischen Stock Traders Almanac. Demnach lag die Rendite in den betreffenden Handelstagen seit 1950 im Durchschnitt bei 1,3 Prozent. Allerdings ist dieses Phänomen keine sichere Vorhersage und kann auch in einem Jahr mal komplett ausfallen.
Auch am deutschen Aktienmarkt lässt sich ein Muster erkennen. Historisch gibt es während der Handelstage um den Jahreswechsel eine Häufung von Kursgewinnen. Beim Leitindex DAX gehört der Dezember insgesamt zu einem der stärksten Börsenmonate. Laut den Analysten der ING Deutschland gab es in den zurückliegenden 37 Jahren in über 75 Prozent der Fälle eine positive Rendite. 28 Gewinnmonaten stehen nur neun Verlustmonate gegenüber.
Alle Augen auf der US-Notenbank
Bislang blieb eine Rally hierzulande aus. Die November-Bilanz des DAX ist negativ. In den vergangenen zwei Wochen konnte sich der Leitindex aber erholen. Aktuell liegt das Monatsplus bei 1,3 Prozent. Beobachter schauen jetzt auf die US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Morgen Abend steht die letzte Zinssitzung des Jahres an. Ob eine Weihnachtsrally noch kommt, hänge auch von den Aussichten der Währungshüter ab.
Es gibt aber auch kritische Stimmen, etwa von Marktstratege Mislav Matejka von JPMorgan: So werde mit einer Zinssenkung inzwischen fest gerechnet. Der Aktienmarkt sei wieder in Sichtweite der Höchststände, da könnten die Anleger mit Blick auf das nahe Weihnachtsfest dem Drang zu Gewinnmitnahmen erliegen, so Matejka.
DAX im Plus
Nach dem stabilen Wochenstart zieht der DAX heute weiter etwas an. „Anleger scheinen gewillt, die Rally mitzugehen, haben aber offenbar ihre Absicherung gegen fallende Kurse nicht aufgegeben“, meint Jochen Stanzl, Analyst der Consorsbank.
Bei den Einzelwerten deckten sich Anleger vor allem bei Rüstungskonzernen ein. Rheinmetall-Aktien gehören heute zu den größten DAX-Gewinnern. Weil es bei den Gesprächen über einen Friedensplan für die Ukraine keine Fortschritte gibt, verteuern sich auch Papiere von Hensoldt und Renk.
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Dezember-Effekt am Aktienmarkt Kommt dieses Jahr die Weihnachtsrally?
Stand: 09.12.2025 13:58 Uhr
Der Jahresendspurt an der Börse sorgt traditionell für steigende Kurse. Doch wie stehen die Chancen in diesem Jahr? Ein Ereignis könnte den Ausschlag geben.
Börsenprofis versuchen Bewegungen an den Märkten gerne mit wiederkehrenden Mustern zu erklären. Ein echter Klassiker ist die Weihnachtsrally – auch „Santa Claus Rally“ genannt. Traditionell locken Ende Dezember am Aktienmarkt überdurchschnittlich hohe Gewinne. Viele Fondsmanager versuchen zum Beispiel ihre Portfolios aufzuhübschen und kaufen Aktien, die zuvor gut gelaufen sind. Einen weiteren Grund sehen Experten in der Tatsache, dass Bonuszahlungen und Weihnachtsgeld gegen Jahresende oft in Aktien gesteckt werden und deshalb einfach mehr Liquidität zur Verfügung steht.
Was sagt die Börsenstatistik?
Im engeren Sinne gehören zur Weihnachtsrally nur sieben Handelstage: die letzten fünf Tage im Dezember und die ersten zwei Handelstage des neuen Jahres. Am bekanntesten ist die Statistik des amerikanischen Stock Traders Almanac. Demnach lag die Rendite in den betreffenden Handelstagen seit 1950 im Durchschnitt bei 1,3 Prozent. Allerdings ist dieses Phänomen keine sichere Vorhersage und kann auch in einem Jahr mal komplett ausfallen.
Auch am deutschen Aktienmarkt lässt sich ein Muster erkennen. Historisch gibt es während der Handelstage um den Jahreswechsel eine Häufung von Kursgewinnen. Beim Leitindex DAX gehört der Dezember insgesamt zu einem der stärksten Börsenmonate. Laut den Analysten der ING Deutschland gab es in den zurückliegenden 37 Jahren in über 75 Prozent der Fälle eine positive Rendite. 28 Gewinnmonaten stehen nur neun Verlustmonate gegenüber.
Alle Augen auf der US-Notenbank
Bislang blieb eine Rally hierzulande aus. Die November-Bilanz des DAX ist negativ. In den vergangenen zwei Wochen konnte sich der Leitindex aber erholen. Aktuell liegt das Monatsplus bei 1,3 Prozent. Beobachter schauen jetzt auf die US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Morgen Abend steht die letzte Zinssitzung des Jahres an. Ob eine Weihnachtsrally noch kommt, hänge auch von den Aussichten der Währungshüter ab.
Es gibt aber auch kritische Stimmen, etwa von Marktstratege Mislav Matejka von JPMorgan: So werde mit einer Zinssenkung inzwischen fest gerechnet. Der Aktienmarkt sei wieder in Sichtweite der Höchststände, da könnten die Anleger mit Blick auf das nahe Weihnachtsfest dem Drang zu Gewinnmitnahmen erliegen, so Matejka.
DAX im Plus
Nach dem stabilen Wochenstart zieht der DAX heute weiter etwas an. „Anleger scheinen gewillt, die Rally mitzugehen, haben aber offenbar ihre Absicherung gegen fallende Kurse nicht aufgegeben“, meint Jochen Stanzl, Analyst der Consorsbank.
Bei den Einzelwerten deckten sich Anleger vor allem bei Rüstungskonzernen ein. Rheinmetall-Aktien gehören heute zu den größten DAX-Gewinnern. Weil es bei den Gesprächen über einen Friedensplan für die Ukraine keine Fortschritte gibt, verteuern sich auch Papiere von Hensoldt und Renk.










