Wahlen in der Elfenbeinküste Präsident Ouattaras Sieg wohl ungefährdet
Stand: 27.10.2025 10:25 Uhr
Dem Präsidenten der Elfenbeinküste steht wahrscheinlich eine vierte Amtszeit bevor: Der erste der handverlesenen Konkurrenten gratulierte Präsident Ouattara bereits. Das offizielle Ergebnis wird in einigen Tagen erwartet.
Bei der Präsidentenwahl der Elfenbeinküste deutet sich der Sieg des Amtsinhabers Alassane Ouattara an: Der ehemalige Handelsminister, Jean-Louis Billon, räumte nach der Wahl am Samstag seine Niederlage ein und gratulierte Ouattara.
„Die ersten Ergebnisse zeigen den amtierenden Präsidenten Alassane Ouattara vorn und deuten auf seinen Sieg hin“, so Billon in einer Mitteilung. Er war einer von vier zugelassenen Herausforderern. Eine Stellungnahme Ouattaras lag zunächst nicht vor. Vorläufige Ergebnisse werden binnen fünf Tagen erwartet.
Der offizielle Sieg des 83-jährigen Amtsinhabers wäre wenig überraschend, er galt als klarer Favorit.
Viele Kandidaten waren nicht zugelassen worden. Der Chef der Oppositionspartei PDCI, der frühere Chef der Credit Suisse, Tidjane Thiam, war von der Wahl ausgeschlossen worden. Gleiches galt für Ex-Präsident Laurent Gbagbo, einen weiteren aussichtsreichen Konkurrenten.
Tote bei Zusammenstößen
Als Folge blieben in den Oppositionshochburgen im Westen und Süden viele Wahllokale fast menschenleer, darunter auch in der Wirtschaftsmetropole Abidjan, dem wichtigsten Wahlbezirk des Landes. Im Vorfeld der Wahlen hatte für Frust gesorgt, dass fast alle der 60 Bewerberinnen und Bewerber ausgeschlossen wurden.
Der Präsident ging massiv gegen Kritiker vor, ließ Demonstrationen auflösen, Aktivisten und Journalisten einschüchtern. Bei gewaltsamen Zusammenstößen kamen laut Nachrichtenagentur AFP vier Menschen ums Leben, Hunderte Menschen wurden festgenommen.
Wenig gemeldete Zwischenfälle bei den Wahlen
Rund 44.000 Sicherheitskräfte landesweit sollten am Wahltag Proteste unter Kontrolle halten. Beim Urnengang selbst wurden nur vereinzelte Zwischenfälle gemeldet. Abgesehen von Verzögerungen bei der Öffnung von Wahllokalen, habe es in einigen Ortschaften Versuche gegeben, Wahlmaterial zu zerstören, sagte der Präsident der Wahlkommission, Ibrahime Kuibiert Coulibaly. Von den 8,7 Millionen Wahlberechtigten gaben laut der Wahlkommission landesweit nur etwa die Hälfte ihre Stimme ab.
Die Wahlbeteiligung sei „geringer als angekündigt“, sagte der Fraktionschef der Oppositionspartei PDCI, Simon Doho, der Nachrichtenagentur AFP. „Man kann Zweifel an der Legitimität eines unter diesen Bedingungen gewählten Präsidenten haben“, fügte er hinzu.









