marktbericht
Leichte Kursgewinne erwartet Kampf um 24.000-Punkte-Marke im DAX
Stand: 03.11.2025 07:35 Uhr
Nachdem der DAX zum Monatsschluss unter die Marke von 24.000 Punkten gefallen war, zeichnet sich heute früh eine leichte Gegenbewegung ab. Am Ölmarkt ziehen die Preise nach dem Förderentscheid der OPEC+ weiter an.
Der DAX könnte nach seinen jüngsten Verlusten zum Start in den neuen Börsenmonat wieder etwas Boden gutmachen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zur Stunde 0,2 Prozent höher bei 24.009 Punkten.
Am Freitag war der DAX erstmals seit zwei Wochen wieder unter die runde Marke von 24.000 Punkten gefallen. Die deutschen Standardwerte verabschiedeten sich mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 23.958 Punkte aus dem Handel. Für den gesamten Oktober stand dennoch ein kleines Plus von 0,3 Prozent zu Buche.
So wichtig ist die 24.000-Punkte-Marke im DAX
Das Research-Team des Handelshaus Activtrades konstatiert: „Den Anlegern und Investoren scheinen die Ideen auszugehen, wie sich die Zukunft der DAX-Unternehmen positiv gestalten könnte.“ Andere Experten verweisen auf den starken Euro, den Mangel an Tech- und KI-Giganten sowie die schwache Konjunktur als Belastungsfaktoren für den DAX.
Die technische Lage im DAX ist nunmehr prekär: Der DAX droht, aus seiner Seitwärtsbewegung nach unten herauszufallen, deren untere Begrenzung bei rund 24.000 Punkten liegt. Knapp darunter verläuft die 50-Tage-Linie – ein wichtiger Indikator für den mittelfristigen Trend im deutschen Leitindex.
Wall-Street-Handel wieder zur üblichen Zeit
Von der Wall Street kommen verhalten positive Vorgaben für den DAX-Handel. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich am Freitag kaum verändert bei 47.562 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,3 Prozent auf 6.840 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,6 Prozent auf 23.724 Stellen an.
Nachdem nun auch in den USA die Uhren am Wochenende auf die Winterzeit umgestellt wurden, findet der Handel an der Wall Street wieder zur hierzulande üblichen Zeit von 15:30 bis 22:00 Uhr MEZ statt.
China-Börsen im Plus, Japan geschlossen
An den chinesischen Aktienmärkten geht es zu Wochenbeginn aufwärts. Die Börse Shanghai liegt aktuell 0,5 Prozent im Plus, während der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien um 0,2 Prozent anzieht. Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie hohe Ausgaben für Künstliche Intelligenz (KI) stützen die Kurse. Die Börsen in Japan bleiben heute wegen eines Feiertags geschlossen.
Dollar weiter auf Drei-Monats-Hoch
Im asiatischen Devisenhandel hält sich der Dollar unterdessen in der Nähe eines Drei-Monats-Hochs. Grund dafür sind weiterhin Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Dieser hatte nach der Zinssitzung in der vergangenen Woche gesagt, eine Zinssenkung im Dezember sei „keine ausgemachte Sache“. Der Euro tendiert bei 1,1536 Dollar seitwärts.
OPEC+ erhöht Förderung nur noch im Dezember
Am Rohstoffmarkt ziehen die Ölpreise an, Rohöl der Nordseesorte Brent verteuert sich um 0,7 Prozent auf 65,20 Dollar je Barrel (159) Liter. Hintergrund ist ein Entscheid der in der Gruppe OPEC+ zusammengeschlossenen Ölproduzenten.
Diese haben sich für Dezember auf eine weitere leichte Anhebung ihrer Förderziele geeinigt. Im ersten Quartal 2026 werde die Produktion dann nicht weiter erhöht, teilte die Gruppe nach ihrem gestrigen Treffen mit. Grund der Vorsicht seien Sorgen vor einem wachsenden Überangebot auf dem Weltmarkt.
Vorerst kein Streik bei der Lufthansa
Am deutschen Aktienmarkt könnte die Lufthansa-Aktie einen Blick wert sein. Passagiere der Airline müssen vorerst keine Pilotenstreiks fürchten. Die Pilotengewerkschaft VC Cockpit (VC) will der Lufthansa im Tarifstreit um die Altersversorgung mehr Zeit geben, um ein verbessertes Angebot vorzulegen. Das geht aus einem Tarif-Rundschreiben von VC an ihre Mitglieder hervor.
BioNTech öffnet seine Bücher
Zur Mittagszeit wird dann BioNTech frische Geschäftszahlen vorlegen. Äußern dürften sich die Mainzer bei der Vorlage der Daten zum dritten Quartal auch zum Fortschritt ihrer Studien zu gleich mehreren Krebsmedikamenten. Ziel des Unternehmens, das einst mit seinem Corona-Impfstoff bekannt und reich wurde, ist es, bis Ende 2025 in den USA einen ersten Zulassungsantrag in der Onkologie für eine Art Chemotherapie der nächsten Generation gegen Gebärmutterkrebs einzureichen.
Campari-Aktien für fast 1,3 Milliarden Euro beschlagnahmt
Der weltweit tätige Spirituosenkonzern Campari ist ins Visier der italienischen Steuerfahndung geraten. Die Finanzpolizei beschlagnahmte Aktien des Traditionsunternehmens aus Mailand im Wert von annähernd 1,3 Milliarden Euro. Hintergrund sind Vorwürfe, dass in den vergangenen Jahren nach Milliardengewinnen in großem Stil Steuern hinterzogen worden seien, wie die Ermittlungsbehörden mitteilten.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.









