Katastrophe vor einem Jahr Regionalpräsident von Valencia tritt nach Flut zurück
Stand: 03.11.2025 11:23 Uhr
229 Tote, Tausende Verletzte und ein Milliardenschaden: Die Flutkatastrophe von Valencia vor einem Jahr war verheerend. Doch der verantwortliche Regionalpräsident Mazón wehrte sich lange gegen Rücktrittsforderungen – bis jetzt.
Der Präsident der spanischen Region Valencia, Carlos Mazón, hat seinen Rücktritt angekündigt. Grund für den Rückzug Mazóns ist das Krisenmanagement während der verheerenden Sturzfluten in Valencia am 29. Oktober 2024. Damals waren insgesamt 229 Menschen gestorben.
Binnen Stunden fiel so viel Regen wie sonst in einem Jahr. Neben den vielen Toten gab es auch Tausende Verletzte, viele Menschen wurden obdachlos. Die wirtschaftlichen Schäden werden auf 17 bis 18 Milliarden Euro geschätzt.
„Ich kann nicht mehr“
„Ich kann nicht mehr“, sagte der Politiker der konservativen Volkspartei (PP) auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Die Situation sei für ihn und seine Familie mitunter „unerträglich“ gewesen.
Seine Familie habe unter der Situation gelitten, sagte Mazón.
Seit dem Unglück gab es Rücktrittsforderungen gegen Mazón, zuletzt auch bei einer Gedenkfeier in der vergangenen Woche. Angehörige der Opfer beschimpften ihn als „Mörder“ und „Feigling“. Immer wieder gingen Zehntausende in Valencia auf die Straße, um den Rücktritt des 51-Jährigen zu fordern. Bislang hatte er dies immer zurückgewiesen.
Späte Warnung und ein Mittagessen während der Katastrophe
Mazón werden zahlreiche Versäumnisse während der Flutkatastrophe vorgeworfen – unter anderem die späte Warnung der Bevölkerung. Seine Regionalverwaltung hatte erst Warnmeldungen an Handys verschickt, als die Überschwemmungen an einigen Orten bereits begonnen hatten. Die Warnung kam zudem mehr als zwölf Stunden, nachdem die spanische Wetterbehörde die höchste Warnstufe für Starkregen ausgerufen hatte. Evakuierungen wurden in Valencia nur zögerlich organisiert. Zudem war Mazón zu Beginn des Unwetters stundenlang nicht erreichbar gewesen.
Kritik gab es auch an einem Mittagessen des Regionalpräsidenten mit einer Journalistin am Tag der Katastrophe. Am Montag sagte er, er hätte den Termin absagen sollen. „Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, ich gestehe es ein – und ich werde mein ganzes Leben damit leben müssen“, sagte Mazón.
Mazón kritisiert linksgerichtete Zentralregierung
Nach übereinstimmender Meinung spanischer Medien wirken seine Entschuldigungen allerdings halbherzig, denn er gibt anderen die Hauptschuld. Der linksgerichteten Zentralregierung in Madrid warf er vor, Valencia „aus politischem Kalkül“ im Stich gelassen zu haben. Er beklagte zudem eine „brutale, landesweite Kampagne“ gegen seine Person.









