Krieg gegen die Ukraine Selenskyj zu Gespräch über US-Friedensplan bereit
Stand: 20.11.2025 18:41 Uhr
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat den US-Plan zur Beendigung des Krieges erhalten und will diesen nun mit seinem US-Amtskollegen Trump erörtern. Bundesaußenminister Wadephul sprach mit dem US-Sondergesandten Witkoff über die Vorschläge.
Die Ukraine hat von der US-Regierung nach eigenen Angaben einen Entwurf für einen Plan zur Beendigung des Krieges mit Russland erhalten und ist bereit, darüber zu beraten. Die ukrainische Regierung wolle konstruktiv mit der US-Regierung zusammenarbeiten, um ein „würdiges Ende des Krieges zu sichern“, erklärte das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Selenskyj wolle „in den kommenden Tagen“ mit US-Präsident Donald Trump über den Vorschlag sprechen.
Die Ukraine strebe seit Kriegsbeginn Frieden an und werde jeden inhaltlichen Vorschlag unterstützen, der einen „realen Frieden“ näher bringt, hieß es weiter. Seit Jahresbeginn habe Kiew die Vorschläge von US-Präsident Donald Trump unterstützt. „Wir sind auch jetzt bereit, mit der amerikanischen Seite und unseren Partnern in Europa und der Welt konstruktiv zu arbeiten, damit es im Ergebnis zu Frieden kommt.“ Details des Plans wurden nicht genannt.
EU und Deutschland sehen Plan kritisch
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die USA einen neuen Plan zur Beilegung des seit fast vier Jahren andauernden Konflikts in der Ukraine erarbeitet haben. Aus Kiew hieß es dazu, die Initiative sehe die Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete einschließlich der Krim-Halbinsel sowie eine deutliche Verkleinerung der ukrainischen Armee und den Verzicht der Ukraine auf jegliche Langstreckenwaffen vor. US-Medien hatten zuvor über angebliche Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington berichtet.
Die europäischen Verbündeten Kiews reagierten zurückhaltend auf die jüngste US-Initiative, die russische Interessen in hohem Maße zu begünstigen scheint. So bestanden Außenminister Johann Wadephul und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas auf einer Beteiligung der Ukraine und Europas an möglichen Verhandlungen. Kanzleramtschef Thorsten Frei nannte die Nachrichten zu dem US-Vorschlag „durchaus verstörend“.
Wadephul telefoniert mit US-Sondergesandten Witkoff
Wadephul telefonierte derweil mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan. Bei dem Gespräch sei es um „konkrete Ideen“ gegangen, wie der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine beendet werden könne, erklärte er. Witkoff und Fidan sei „die enge Abstimmung mit Deutschland und den europäischen Partnern wichtig, der wir auf allen Ebenen gerecht werden“.
Die Europäische Union verfolgt nach den Worten der Außenbeauftragten Kallas einen einfachen Zwei-Punkte-Plan im Ukraine-Krieg. Dieser bestehe darin, Russland zu schwächen und die Ukraine zu unterstützen, sagt Kallas in Brüssel. Die EU arbeite an weiteren Sanktionen gegen Schiffe der russischen Schattenflotte und deren Unterstützer. Mit Flaggenstaaten sollen Vereinbarungen über Kontrollen vor dem Einlaufen getroffen werden.









