Stand: 23.12.2025 17:36 Uhr
Die britische Königsfamilie feiert Weihnachten traditionell auf ihrem Landsitz Sandringham – und bedient sich dabei einer deutschen Tradition. Ausgeladen in diesem Jahr: Ex-Prinz Andrew und seine Ex-Frau Fergie.
Es war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der die Briten und die Königsfamilie bei seinem Staatsbesuch Anfang Dezember noch einmal erinnerte, wer die Idee mit dem Weihnachtsbaum eigentlich auf die britische Insel gebracht hat:
Auch wenn das vielleicht nicht alle Briten wissen – manche der hier innig geliebten Weihnachtstraditionen haben durchaus ihren Ursprung in Deutschland: Der Weihnachtsbaum, dessen erstes Exemplar, so wird erzählt, Königin Charlotte im Jahr 1800 hier in Windsor aufstellte.
Schmückaktion auf Instagram
Es begann also mit Königin Charlottes Baum in Windsor. Auch dieses Jahr können die Briten bei Instagram verfolgen, wie die mehr als sechs Meter hohe Weihnachtstanne in Windsor Castle geschmückt wird.
Ausgesucht wird die Nordmanntanne bereits im Sommer in Windsor Great Park. Dabei seien Höhe und Gleichmäßigkeit entscheidend, erklärt Sally Goodsir, Kuratorin des Royal Collection Trust: „Geschmückt wird der Baum dann mit 3.000 Lichtern, gigantischen Kugeln und Ornamenten. Dafür braucht man Zeit und Personal.“
Acht Floristinnen und Floristen seien drei Tage lang damit beschäftigt, den Baum herzurichten, so Goodsir. „Dabei werden Werkzeuge wie Kirschpflücker benutzt. Wir sind immer stolz, wenn wir ihn der Öffentlichkeit zeigen können.“
Gefeiert wird woanders
Und das alles, obwohl die Royals sich zur Weihnachtsfeier gar nicht unter diesem Baum versammeln, sondern auf dem Landsitz Sandringham in Norfolk feiern. Dort gibt es dann, anders als bei den Briten üblich, die Geschenke wie in Deutschland auch schon an Heiligabend.
Seit den 1980er-Jahren ist es Brauch, sich nichts Wertvolles zu schenken, sondern eher witzige Kleinigkeiten. Ein ehemaliger Butler erinnert sich, dass die verstorbene Queen auch immer ihre Corgies mit kunstvoll verpackten Knochen bedachte – ihre Hunde im Grunde wie ihre Kinder behandelte.
Weihnachten ohne Andrew und Fergie
Wo die Corgies in diesem Jahr Weihnachten feiern, ist ungewiss, denn nach dem Tod der Queen übernahmen Andrew, dem sein Bruder König Charles ja unlängst alle Titel entziehen ließ, und dessen Ex-Frau Fergie die Betreuung der Hunde.
Andrew und Fergie sind ausdrücklich in Sandringham nicht mehr willkommen. Über ihre beiden Töchter Beatrice und Eugenie heißt es, sie wären in dem Dilemma, mit ihren Eltern oder dem Rest der Familie zu feiern.
Hoffnung auf ein geruhsameres Fest
Nach den turbulenten Weihnachtsfesten der Vorjahre dürfte die Königsfamilie auf ruhige Tage hoffen, meint Königshausberichterstatter Jack Royston im Sender ITV: „Sie hatten 2022 den Ärger mit Harry und Meghan und den Tod der Queen zu verkraften, danach die Krebsdiagnosen von König Charles und Prinzessin Catherine – es könnte das besinnlichste Fest seit 2019 werden.“
Wer so ein bisschen das Gefühl haben möchte, selbst mit den Royals zu feiern, der kann die Königsfamilie an Heiligabend beim Weihnachtskonzert im Fernsehen verfolgen. Das festliche Konzert wird jedes Jahr von Prinzessin Catherine, der Frau von Thronfolger William arrangiert und wurde Anfang Dezember aufgezeichnet.
Dieses Jahr wird Schauspielerin Kate Winslet darin aus Henry Drummonds philosophischem Buch über die Liebe lesen, „The Greatest Thing in the World“: „Beim Rückblick auf sein Leben wird man feststellen, dass die Momente, in denen man etwas aus Liebe getan hat, die lebendigsten waren.“








