
Gesetzentwurf von Schwarz-Rot Junge Unionsabgeordnete lehnen Rentenpaket ab
Stand: 14.10.2025 10:45 Uhr
Wackelt das Rentenpaket? Junge Abgeordnete von CDU und CSU wollen dem Gesetzentwurf nicht zustimmen. Sie sehen „eine dauerhafte Milliardenlast auf den Schultern der jungen Generation“.
Die Junge Gruppe in der Unionsfraktion stellt sich gegen das Rentenpaket der Bundesregierung. Der Gesetzentwurf sei „in seiner jetzigen Form nicht zustimmungsfähig“, heißt es in einem Beschluss der Gruppierung, der dem Magazin Der Spiegel vorliegt.
Milliarden an Folgekosten nach 2031 seien nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt und „gegenüber der jungen Generation nicht zu rechtfertigen“.
Junge Abgeordnete könnten Paket stoppen
Die jungen Unionsabgeordneten könnten das Rentenpaket blockieren. Die Junge Gruppe – ein Zusammenschluss der Abgeordneten von CDU und CSU, die zum Zeitpunkt der Bundestagswahl jünger als 35 Jahre alt waren – hat 18 Mitglieder. Union und SPD verfügen im Bundestag zusammen über 328 Stimmen – nur zwölf mehr, als für eine absolute Mehrheit notwendig sind.
Beim Koalitionsausschuss in der vergangenen Woche hatten Union und SPD bekräftigt, das Rentenpaket noch in diesem Jahr beschließen zu wollen, damit es am 1. Januar 2026 in Kraft treten kann.
In dem Beschluss der Jungen Gruppe heißt es nun, der Koalitionsvertrag von Union und SPD schreibe die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 fest. Dazu stehe man.
Mehrkosten von über 115 Milliarden Euro
Eine Niveaustabilisierung über 2031 hinaus sei aber nicht vereinbart worden, hieß es einschränkend. Der Vorwurf: Der Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) ignoriere das. Laut diesem soll das Rentenniveau dauerhaft um ein Prozent höher liegen, als es sich nach geltendem Recht ergäbe. Dadurch würden in den Jahren 2032 bis 2040 Mehrkosten von über 115 Milliarden Euro entstehen, heißt es im Beschluss der Gruppierung.
Auch über 2040 würden die Kosten anfallen und man würde „das teuerste Sozialgesetz dieses Jahrhunderts beschließen“. Das wäre „eine dauerhafte Milliardenlast auf den Schultern der jungen Generation“, die „nicht hinnehmbar“ sei, sagte Pascal Reddig (CDU), Vorsitzender der Jungen Gruppe, dem Spiegel.
Die weitere Entwicklung des Rentenniveaus ab den 2030er-Jahren sei Gegenstand der Rentenkommission, betonen die Unionsabgeordneten. Dieser dürfe nicht vorgegriffen werden. „Wir haben Reformkommissionen eingesetzt, um unsere Sozialsysteme zukunftsfest aufzustellen“, sagte Konrad Körner, CSU-Bundestagsabgeordneter und Vizechef der Jungen Gruppe, dem Spiegel. „Einfach 115 Milliarden Euro Mehrausgaben durch die Hintertür sind da nicht akzeptabel.“