Der erste Wettkampftag in Tokio Ruppert nach Hindernis-Krimi weiter – Aus für Bebendorf
Stand: 13.09.2025 11:31 Uhr
Nach einer enttäuschenden Vormittags-Session bei der Leichtathletik-WM in Tokio geht es über 3000 Meter Hindernis mit Hochspannung weiter: Karl Bebendorf schied knapp aus, aber Frederik Ruppert ist nach Fotofinish weiter.
3000 m Hindernis Männer – Ruppert nach Krimi weiter
Harter Kampf bis auf die letzten Meter, doch am Ende reichte es für Karl Bebendorf ganz knapp nicht: Als Sechster seines Vorlaufs über 3000 Meter Hindernis schied er aus – er hätte in die Top-Fünf kommen müssen. „Mir fehlen die Worte, um das zu beschreiben – so lange habe ich mich darauf vorbereitet“, haderte Bebendorf im Sportschau-Interview. Besser machte es kurz danach Frederik Ruppert, der sich auf der Zielgerade aber etwas zu sicher war und schließlich das Fotofinish brauchte, um mit einer Hundertstelsekunde (!) Vorsprung weiterzukommen.
Diskus Frauen – Craft im Finale, Pudenz und Steinacker nicht
Vom deutschen Diskuswurf-Trio hat es nur eine Werferin ins WM-Finale geschafft: Shanice Craft kam in ihrem letzten Versuch auf 63,51 Meter. Damit verfehlte sie zwar die geforderte Qualifikationsweite von 64 Meter, dennoch reichte es mit der siebtbesten Weite für einen Platz im zwölfköpfigen Feld für das Finale am Sonntag (ab 12.10 Uhr, im Live-Ticker bei sportschau.de).
„Irgendwie war ich noch nicht ganz da. Aber im letzten Versuch habe ich mich zusammengerissen und das Ganze gerettet“, atmete Craft im Sportschau-Interview auf. „Ich will hier eine Medaille holen.“ Richtig bitter lief es für Kristin Pudenz, die Olympia-Zweite in Tokio 2021. Bis kurz vor dem Ende lag sie mit 62,02 Meter auf Rang zwölf, wurde aber noch auf Platz 13 verdrängt: „Es war eigentlich ein schönes Gefühl, wieder hier zu sein und die Erinnerung zu haben. Ich hätte mir gewünscht, dass mir das vielleicht auch ein bisschen Positivität für den Wettkampf bringt.“
Die Olympia-Vierte Marike Steinacker, die sich eine WM-Medaille zugetraut hatte, blieb mit 57,43 Metern deutlich unter ihren Möglichkeiten. „Ich bin fassungslos und sehr enttäuscht. Damit hatte ich nicht gerechnet“, sagte sie der Sportschau. „Das ist so mein ganzes Leben gerade und dann verkackst du in dem Moment, wo es darauf ankommt.“ Die beste Weite erzielte mit 66,72 Metern die Kroatin Sandra Elkasevic, auch Olympiasiegerin Valarie Allman aus den USA (66,07) überzeugte.
4×400 Meter Mixed-Staffel – DLV-Quartett verpasst Finale
Vor zwei Jahren in Budapest hatte die deutsche Mixed-Staffel im Finale Platz sieben belegt. Nun landeten Manuel Sanders, Johanna Martin, Emil Agyekum und Elisa Lechleitner in ihrem Vorlauf in 3:13,61 Minuten nur auf Rang sieben und verpassten so den Einzug in den Kampf um die Medaillen (15.20 Uhr).
„Ich sag’s, wie es ist: Das war scheiße! Wir wussten, dass es schwer wird. Dieses Jahr hat es nicht geklappt, aber wir kommen wieder“, verbarg Sanders seine Enttäuschung im Sportschau-Interview nicht. Die US-Staffel verbuchte die schnellste Vorlauf-Zeit (3:10,18 Minuten), im Finale will sie den WM-Titel von Budapest erfolgreich verteidigen. Auch das britische Quartett und Belgien blieben im Vorlauf unter 3:11,00 Minuten.
35 Kilometer Gehen – Linke verpasst Medaille deutlich
Die Entscheidung über 35 Kilometer Gehen war für Christopher Linke eine Tortur – und endete enttäuschend. Statt der erhofften Top-Platzierung reichte es für den 36-Jährigen bei schwierigen klimatischen Bedingungen beim Sieg des Kanadiers Evan Dunfee nur für Rang 14.
Jonathan Hilbert und Johannes Frenzl kamen auf den Plätzen 16 und 17 ins Ziel. Bei den Frauen verteidigte die Spanierin Maria Pérez ihren Titel von Budapest erfolgreich.
Kugelstoßen Männer – Favoriten geben sich keine Blöße
In der Qualifikation der Kugelstoßer patzten nur wenige Stars der Szene. Weltrekordler und Titelverteidiger Ryan Crouser aus den USA (21,37 Meter) schaffte es ebenso ins Finale wie dessen Landsmann Adrian Piperi (21,47) und der Neuseeländer Tom Walsh (21,74). Der Weltjahresbeste Leonardo Fabbri aus Italien erreichte zwar mit 20,95 Metern nicht über die geforderte Weite (21,35), dennoch reichte es auch für ihn für einen Final-Platz.
Nicht um die Medaillen mitstoßen wird dagegen der US-Amerikaner Payton Otterdahl, der als Vierter der Weltjahresbestenliste die 20-Meter-Marke verfehlte (19,78). Deutsche Kugelstoßer waren nicht am Start. Das Finale beginnt heute um 14.10 Uhr deutscher Zeit.