New York Nachtexpress US Open – Sinner fegt über indisponierten Bublik hinweg
Stand: 02.09.2025 04:23 Uhr
Was geschah in der Nacht bei den US Open? In unserem Nachtexpress erhalten Sie einen Überblick der wichtigsten Spiele beim letzten Grand Slam des Jahres.
Sinner im Eiltempo ins Viertelfinale
Jannik Sinner – Alexander Bublik 6:1, 6:1, 6:1
Alexander Bublik war gegen Jannik Sinner mit der Empfehlung angetreten, in seinen drei bisherigen Matches bei den US Open nicht ein einziges Break kassiert zu haben. Diese Serie müsste gegen den Topfavoriten aus Südtirol möglichst lange halten, wichtig sei es vor allem, nicht direkt das erste Aufschlagspiel zu verlieren, hatte der Kasache vor dem Match betont. Was dann passierte? Aus den guten Vorsätzen, so ist das eben, wurde rein gar nichts. Bublik verlor nicht nur direkt das erste, sondern auch das zweite Aufschlagspiel und damit sein komplettes Selbstvertrauen. Folge: Der erste Satz hatte weniger Minuten als die Paarung Jannik Sinner gegen Alexander Bublik Buchstaben. Nach 24 Minuten stand es 1:6.
Und für Bublik wurde es nicht besser. Der 28-Jährige reihte Doppelfehler an Doppelfehler (insgesamt unterliefen ihm 14) und Unforced Error an Unforced Error. Kurzum: Ihm gelang absolut nichts. In anderen Sportarten hätte das Publikum angesichts dieses indisponierten Auftritts vermutlich gepfiffen, im Arthur Ashe Stadium machte sich eher Mitleid breit. Bublik selbst kommentierte sein Spiel irgendwann nur noch mit Galgenhumor und einem hämischen Grinsen. Nach einer Stunde und 21 Stunden war der Spuk für ihn vorbei. Dass der erste Matchball mit einem Doppelfehler von Bublik entschieden wurde, passte zum Abend.
Italiens Jannik Sinner in Aktion
Anisimova wird Favoritenrolle gerecht
Amanda Anisimova – Beatriz Haddad Maia 6:0, 6:3
Fans von einseitigen Matches sollten auch im darauffolgenden Duell zwischen der US-amerikanischen Wimbledon-Finalistin Amanda Anisimova und der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia zunächst voll auf ihre Kosten kommen. Nach einem sehr schnell abgehakten ersten Durchgang wurde die Gegenwehr von Haddad Maia im zweiten Satz dann aber tatsächlich deutlich größer. Die Zuschauer und Zuschauerinnen im Arthur Ashe Stadium erlebten zwischenzeitlich ein völlig neues Gefühl: Spannung. Einen dritten Satz gab es trotzdem nicht, Anisimova gewann hochverdient.
Venus Williams sorgt weiter für Furore
Ekaterina Alexandrova/ Shuai Zhang – Venus Williams/ Leylah Fernandez 3:6, 4:6
Als Venus Williams 1997 zum ersten Mal bei den US Open aufschlug, war ihre Doppel-Partnerin Leylah Fernandez vermutlich noch nicht einmal geplant. Dem nahezu perfekten Zusammenspiel tut der Altersunterschied von knapp 23 Jahren aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Williams, 45 Jahre jung, und Fernandez, im Jahr 2002 geboren, schreiben weiter eifrig an ihrer US-Open-Erfolgsstory.
Ihre Gegnerinnen Shuai Zhang und Ekaterina Alexandrova, die nur sechs Jahre auseinanderliegen, hatten im Achtelfinale jedenfalls nicht wirklich eine Chance. Williams zeigte sich vor allem am Netz als nahezu unüberwindbar und streute immer wieder auch Zauberschläge von der Grundlinie ein, Fernandez lief dafür etwas mehr und entpuppte sich so erneut als perfekte Partnerin der lebenden Tennis-Legende. It’s a (game, set and) match.
Osaka entzaubert Gauff im Achtelfinale
Naomi Osaka – Coco Gauff 6:3, 6:2
Naomi Osaka sorgt bei den US Open weiterhin nicht nur mit ihren bunten und glitzernden Labubus für Schlagzeilen und Aufsehen, auch sportlich liegt die Japanerin absolut im Trend. Die viermalige Grand-Slam-Siegerin bestätigte ihre gute Form auch im Achtelfinale und vermieste im Arthur Ashe Stadium vielen New Yorker Fans den Tag. Nach etwas mehr als einer Stunde machte Osaka die Überraschung perfekt und kegelte die US-amerikanische Favoritin Coco Gauff mit 6:3, 6:2 aus dem Wettbewerb.
Osaka, dieses Mal mit lilafarbenem Outfit und silbernem Labubu, war nach dem Match den Tränen nah und verriet den Zuschauerinnen und Zuschauern sichtlich bewegt ihr ebenso leichtes wie passendes Erfolgsgeheimnis: „Ich versuche immer, mein Bestes zu geben und zu lächeln.“ So simpel kann es manchmal sein.
Japans Naomi Osaka bejubelt ihren Sieg über die Amerikanerin Coco Gauff
Ein Youngster raus, ein Youngster jubelt
Niels McDonald – Luis Guto Miguel 1:6, 4:6
Es klingt komisch, aber der Montag war in New York tatsächlich nicht McDonalds Tag. Das 17 Jahre alte deutsche Nachwuchs-Talent, das mit vollem Namen Niels McDonald heißt und in diesem Jahr sensationell bei den French Open triumphiert hatte, muss seine Sachen nach nur einer Partie wieder packen. Der Brasilianer Luis Guto Miguel benötigte in der ersten Runde der Junioren-Konkurrenz für seinen Sieg in etwa so lange wie für eine Familien-Bestellung am Drive-In. Nach 54 Minuten war alles vorbei. Ein historisches Jahr bleibt es für McDonald trotzdem.
Noah Johnston – Max Schönhaus 6:1, 3:6, 6:7
Deutlich länger und erfolgreicher verlief der Tennis-Tag derweil für Max Schönhaus. Der 18-Jährige, der im Finale von Paris eben jenem McDonald unterlegen war, beeindruckte in seinem Zweitrunden-Match durch starke Comeback-Qualitäten. Der deutsche Youngster lag gegen seinen US-Kontrahenten im dritten Satz bereits mit 0:4 zurück und wankte gewaltig. Statt gedanklich in den Flieger zurück in die Heimat zu steigen, trat er dann aber aufs Gaspedal und drehte die Partie tatsächlich noch. Standesgemäß im Tiebreak.
Krawietz/Pütz nervenstark ins Achtelfinale
Theodore Winegar/Cooper Williams – Kevin Krawietz/ Tim Pütz 6:7, 6:7
Obwohl Kevin Krawietz und Tim Pütz in Sachen Ordnung und Disziplin eigenen Angaben zufolge völlig unterschiedliche Vorstellungen haben, zeigte sich das Doppel-Duo am Montagabend sehr aufgeräumt. Beide Sätze gegen das US-amerikanische Duo Theodore Winegar und Cooper Williams gingen in den Tiebreak, beide Male blieben Krawietz und Pütz kalt wie die sprichwörtliche Hundeschnauze und zogen mit einem 7:6, 7:6 ins Achtelfinale ein.
Doch damit nicht genug. Denn auch nach dem Match ging es spannend weiter: „Ich bin sehr deutsch, Kevin ist nicht pünktlich und nicht ordentlich“, verriet Pütz lachend. Wie genau dieses Thema einen Platz im Sieger-Interview fand, ist nachträglich nur schwer erklärbar. Klar ist aber, dass sich der Coburger Krawietz und der Frankfurter Pütz trotz ihrer Struktur-Differenzen sehr gut verstehen. „Es ist schön, das alles mit einem Freund zu erleben“, betonte Pütz. Und das ist ja die Hauptsache.
Das deutsche Tennisduo Kevin Krawietz und Tim Pütz in Aktion
New York Nachtexpress US Open – Sinner fegt über indisponierten Bublik hinweg
Stand: 02.09.2025 04:23 Uhr
Was geschah in der Nacht bei den US Open? In unserem Nachtexpress erhalten Sie einen Überblick der wichtigsten Spiele beim letzten Grand Slam des Jahres.
Sinner im Eiltempo ins Viertelfinale
Jannik Sinner – Alexander Bublik 6:1, 6:1, 6:1
Alexander Bublik war gegen Jannik Sinner mit der Empfehlung angetreten, in seinen drei bisherigen Matches bei den US Open nicht ein einziges Break kassiert zu haben. Diese Serie müsste gegen den Topfavoriten aus Südtirol möglichst lange halten, wichtig sei es vor allem, nicht direkt das erste Aufschlagspiel zu verlieren, hatte der Kasache vor dem Match betont. Was dann passierte? Aus den guten Vorsätzen, so ist das eben, wurde rein gar nichts. Bublik verlor nicht nur direkt das erste, sondern auch das zweite Aufschlagspiel und damit sein komplettes Selbstvertrauen. Folge: Der erste Satz hatte weniger Minuten als die Paarung Jannik Sinner gegen Alexander Bublik Buchstaben. Nach 24 Minuten stand es 1:6.
Und für Bublik wurde es nicht besser. Der 28-Jährige reihte Doppelfehler an Doppelfehler (insgesamt unterliefen ihm 14) und Unforced Error an Unforced Error. Kurzum: Ihm gelang absolut nichts. In anderen Sportarten hätte das Publikum angesichts dieses indisponierten Auftritts vermutlich gepfiffen, im Arthur Ashe Stadium machte sich eher Mitleid breit. Bublik selbst kommentierte sein Spiel irgendwann nur noch mit Galgenhumor und einem hämischen Grinsen. Nach einer Stunde und 21 Stunden war der Spuk für ihn vorbei. Dass der erste Matchball mit einem Doppelfehler von Bublik entschieden wurde, passte zum Abend.
Italiens Jannik Sinner in Aktion
Anisimova wird Favoritenrolle gerecht
Amanda Anisimova – Beatriz Haddad Maia 6:0, 6:3
Fans von einseitigen Matches sollten auch im darauffolgenden Duell zwischen der US-amerikanischen Wimbledon-Finalistin Amanda Anisimova und der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia zunächst voll auf ihre Kosten kommen. Nach einem sehr schnell abgehakten ersten Durchgang wurde die Gegenwehr von Haddad Maia im zweiten Satz dann aber tatsächlich deutlich größer. Die Zuschauer und Zuschauerinnen im Arthur Ashe Stadium erlebten zwischenzeitlich ein völlig neues Gefühl: Spannung. Einen dritten Satz gab es trotzdem nicht, Anisimova gewann hochverdient.
Venus Williams sorgt weiter für Furore
Ekaterina Alexandrova/ Shuai Zhang – Venus Williams/ Leylah Fernandez 3:6, 4:6
Als Venus Williams 1997 zum ersten Mal bei den US Open aufschlug, war ihre Doppel-Partnerin Leylah Fernandez vermutlich noch nicht einmal geplant. Dem nahezu perfekten Zusammenspiel tut der Altersunterschied von knapp 23 Jahren aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Williams, 45 Jahre jung, und Fernandez, im Jahr 2002 geboren, schreiben weiter eifrig an ihrer US-Open-Erfolgsstory.
Ihre Gegnerinnen Shuai Zhang und Ekaterina Alexandrova, die nur sechs Jahre auseinanderliegen, hatten im Achtelfinale jedenfalls nicht wirklich eine Chance. Williams zeigte sich vor allem am Netz als nahezu unüberwindbar und streute immer wieder auch Zauberschläge von der Grundlinie ein, Fernandez lief dafür etwas mehr und entpuppte sich so erneut als perfekte Partnerin der lebenden Tennis-Legende. It’s a (game, set and) match.
Osaka entzaubert Gauff im Achtelfinale
Naomi Osaka – Coco Gauff 6:3, 6:2
Naomi Osaka sorgt bei den US Open weiterhin nicht nur mit ihren bunten und glitzernden Labubus für Schlagzeilen und Aufsehen, auch sportlich liegt die Japanerin absolut im Trend. Die viermalige Grand-Slam-Siegerin bestätigte ihre gute Form auch im Achtelfinale und vermieste im Arthur Ashe Stadium vielen New Yorker Fans den Tag. Nach etwas mehr als einer Stunde machte Osaka die Überraschung perfekt und kegelte die US-amerikanische Favoritin Coco Gauff mit 6:3, 6:2 aus dem Wettbewerb.
Osaka, dieses Mal mit lilafarbenem Outfit und silbernem Labubu, war nach dem Match den Tränen nah und verriet den Zuschauerinnen und Zuschauern sichtlich bewegt ihr ebenso leichtes wie passendes Erfolgsgeheimnis: „Ich versuche immer, mein Bestes zu geben und zu lächeln.“ So simpel kann es manchmal sein.
Japans Naomi Osaka bejubelt ihren Sieg über die Amerikanerin Coco Gauff
Ein Youngster raus, ein Youngster jubelt
Niels McDonald – Luis Guto Miguel 1:6, 4:6
Es klingt komisch, aber der Montag war in New York tatsächlich nicht McDonalds Tag. Das 17 Jahre alte deutsche Nachwuchs-Talent, das mit vollem Namen Niels McDonald heißt und in diesem Jahr sensationell bei den French Open triumphiert hatte, muss seine Sachen nach nur einer Partie wieder packen. Der Brasilianer Luis Guto Miguel benötigte in der ersten Runde der Junioren-Konkurrenz für seinen Sieg in etwa so lange wie für eine Familien-Bestellung am Drive-In. Nach 54 Minuten war alles vorbei. Ein historisches Jahr bleibt es für McDonald trotzdem.
Noah Johnston – Max Schönhaus 6:1, 3:6, 6:7
Deutlich länger und erfolgreicher verlief der Tennis-Tag derweil für Max Schönhaus. Der 18-Jährige, der im Finale von Paris eben jenem McDonald unterlegen war, beeindruckte in seinem Zweitrunden-Match durch starke Comeback-Qualitäten. Der deutsche Youngster lag gegen seinen US-Kontrahenten im dritten Satz bereits mit 0:4 zurück und wankte gewaltig. Statt gedanklich in den Flieger zurück in die Heimat zu steigen, trat er dann aber aufs Gaspedal und drehte die Partie tatsächlich noch. Standesgemäß im Tiebreak.
Krawietz/Pütz nervenstark ins Achtelfinale
Theodore Winegar/Cooper Williams – Kevin Krawietz/ Tim Pütz 6:7, 6:7
Obwohl Kevin Krawietz und Tim Pütz in Sachen Ordnung und Disziplin eigenen Angaben zufolge völlig unterschiedliche Vorstellungen haben, zeigte sich das Doppel-Duo am Montagabend sehr aufgeräumt. Beide Sätze gegen das US-amerikanische Duo Theodore Winegar und Cooper Williams gingen in den Tiebreak, beide Male blieben Krawietz und Pütz kalt wie die sprichwörtliche Hundeschnauze und zogen mit einem 7:6, 7:6 ins Achtelfinale ein.
Doch damit nicht genug. Denn auch nach dem Match ging es spannend weiter: „Ich bin sehr deutsch, Kevin ist nicht pünktlich und nicht ordentlich“, verriet Pütz lachend. Wie genau dieses Thema einen Platz im Sieger-Interview fand, ist nachträglich nur schwer erklärbar. Klar ist aber, dass sich der Coburger Krawietz und der Frankfurter Pütz trotz ihrer Struktur-Differenzen sehr gut verstehen. „Es ist schön, das alles mit einem Freund zu erleben“, betonte Pütz. Und das ist ja die Hauptsache.
Das deutsche Tennisduo Kevin Krawietz und Tim Pütz in Aktion