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Klimawandel im Wald: Natürliche Wiederbewaldung statt Aufforstung

Suedpole. by Suedpole.
18:32:39 22. Oktober 2025
in Umwelt
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Klimawandel im Wald: Natürliche Wiederbewaldung statt Aufforstung

Blick in einen Wald in Deutschland

Stand: 05.08.2023 08:12 Uhr

Durch den Klimawandel gehen große Waldflächen verloren – das Thema Wiederbewaldung wird immer wichtiger. In Teilen des Westerwalds macht ein Forstbezirk vor, wie das im Einklang mit der Natur funktionieren kann.

Trockenheit und Borkenkäfer haben den Wäldern in Deutschland schwer zugesetzt: Mehr als 500.000 Hektar Waldfläche gingen seit 2018 verloren. Und das Waldsterben geht weiter: Die Fichten im Westerwald habe es besonders stark getroffen, sagt Monika Runkel, die zuständige Forstamtsleiterin in Hachenburg. „Wir haben hier drei Viertel aller Fichten verloren, und das restliche Viertel werden wir noch verlieren.“

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Totholz liegen lassen

Bei der Wiederbewaldung gehen sie im Westerwald einen besonderen Weg. Sie lassen Totholz liegen und pflanzen auch erst mal keine neuen Bäume. „Wir warten zwei, drei Jahre ab und lassen die Natur machen.“ Sie wägen immer ab, wo abgestorbenes Holz stehen gelassen oder auf dem Boden belassen werden könne, erzählt Runkel.

Totholz sei wichtig für Bodenfeuchtigkeit, Humusbildung und auch zur Kühlung. „Trotz Holznutzung, die auch ich als Försterin vertrete und sehr wichtig finde, dürfen wir nie alles nehmen, das würde die Wälder schwächen. Ökologisch sowieso, aber auch mittelfristig ökonomisch.“ Eine zusätzliche Gefahr für Waldbrände durch Totholz sieht Runkel in ihrem Forstbezirk nicht.

„Selbstheilungskräfte der Natur“

Auf Flächen, die vor wenigen Jahren noch von Trockenschäden gezeichnet waren, ist inzwischen wieder viel Grün. „Hier wächst, was von selbst angeflogen kommt, wir setzen auf die Selbstheilungskräfte der Natur“, erklärt die Forstamtsleiterin. Hier stehen kleine Birken, Ebereschen und Zitterpappeln. 50 bis 120 Zentimeter groß, dazwischen Brombeer-Sträucher und Ginster.

Die Forstamtsleiterin spricht von sogenannten Pionierbaumarten, die auch mit widrigen Bedingungen wie Hitze, Dürre oder Frost zurechtkommen. Diese Bäume und Sträucher sorgen dann für ein halbschattiges Mikroklima, so können dort in der Folge auch Buchen oder Tannen wachsen. „Nur, wo die Natur nicht weiterkommt, zu lange braucht oder wo wieder gefährdete Fichten aufkommen, pflanzen wir auch zusätzlich, zum Beispiel Eichen“, erläutert Runkel.

Totholz darf im Wald bleiben, und künstlich angepflanzt wird nur in Ausnahmefällen.

Natürliche Ansamung

Wenn sie pflanzen, dann aber nur punktuell in Kleingruppen, niemals flächig: „Die Pflanzungen ergänzen die Natur und stülpen nicht über.“ Die Pionierbaumarten sanierten gewissermaßen den Boden und schafften die Grundlage für die weitere Waldentwicklung. „Die Natur hat das schon gut geregelt“, sagt die Försterin. Stolz zeigt sie auf eine kleine Eiche, die gleich neben einer abgestorbenen Fichte von selbst, also durch natürliche Ansamung, gewachsen sind.

Ökologische Wiederbewaldung statt Aufforstung – noch sei das eher die Ausnahme in Deutschland. Runkel sieht ihren Forstbezirk im Westerwald mit diesem Weg als Vorbild für andere Wälder. Sie ist auch Leiterin des Waldbildungszentrums Rheinland-Pfalz, das gerade eine Tagung zum Thema veranstaltet hat mit Teilnehmern aus ganz Deutschland.

Klimaresilienterer Wald

Der von selbst gewachsene und bloß durch wenige Pflanzungen ergänzte und baumartenreiche Wald ist der klimaresilientere, davon ist Runkel überzeugt: „Er ist ökologisch stabiler und wird damit auch ökonomisch auf Dauer bessere Ergebnisse bringen.“ Darum will Runkel andere ermuntern, ihrem Weg zu folgen.

Bei Aufforstung sei das Risiko für Trockenschäden deutlich höher. Denn die Wurzelentwicklung sei bei gepflanzten Bäumen schlechter als bei natürlich gewachsenen. Und die Bäumchen müssten die Umpflanzung, den sogenannten Pflanz-Schock, erst mal überstehen, wenn sie aus Baumschulen in den trockenen Waldboden kommen.

Außerdem sei die natürliche Wiederbewaldung kostengünstiger und weniger personalintensiv, schildert Runkel. „Wenn man die Natur machen lässt, spart das Arbeitskraft.“ Auch ökologische Wiederbewaldung brauche natürlich Pflege durch Förster, aber eben keinen Aktionismus.

„Alternativen zur konventionellen Aufforstung“

Christopher Reyer vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Wälder und mit möglichen Maßnahmen, den Folgen zu begegnen. Wie die Verantwortlichen in Teilen des Westerwalds vorgehen, hält der Wissenschaftler für sinnvoll: „Weil wir leider davon ausgehen müssen, auch in näherer Zukunft größere Flächen wiederbewalden zu müssen, braucht es mehr Alternativen zur konventionellen Aufforstung.“

Für Reyer liegen die Vorteile der natürlichen Wiederbewaldung auf der Hand: Je mehr Baumarten verschiedenen Alters einen Wald bilden, desto widerstandsfähiger sei er gegen Störungen wie Trockenheit. Und: Bäume, die von selbst wachsen, seien naturgemäß besser an den Standort angepasst als gepflanzte Bäume und hätten ein ausgeprägtes Wurzelwerk. „So können sie mit einer Reihe von Herausforderungen klarkommen, die das zukünftige Klima bringt, wie Dürre oder Hitze.“

Neue Baumarten

Ökologische Wiederbewaldung ist für Reyer aber nicht der alleinige Lösungsweg. „Zusätzlich neue Baumarten speziell aus trockeneren und wärmeren Regionen einzubringen, ist auch eine gute Möglichkeit, unsere Wälder dem Klimawandel anzupassen.“ Das aber ginge natürlich nicht ohne Pflanzungen, da diese Baumarten hier noch gar nicht so verbreitet seien. Für die große Mehrheit der Waldbesitzer wäre es – nach Einschätzung des Experten – eine Herausforderung, das Konzept der natürlichen Wiederbewaldung zeitnah zu übernehmen. Denn es erfordere ein Umdenken der konventionellen Forstwirtschaft.

Die Leiterin des Waldbildungszentrums Rheinland-Pfalz präsentiert auch ehemalige Schadflächen im Westerwald aus dem Jahr 1990. Dort wachsen inzwischen viele verschiedene Baumarten: Eichen, Kirschen, Douglasien, Lärchen, Weiden, Birken, Ebereschen, Buchen. Fast alle davon seien selbst gewachsen und eben nicht gepflanzt. Für Runkel der Beleg dafür, dass natürliche Waldentwicklung zu einem Wald führt, der reich an Baumarten und klimaresilient ist. Es mache sich langfristig bezahlt auf die Selbstheilungskräfte der Natur zu setzen.

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