
Bootsunglück im Mittelmeer Mindestens 40 Migranten vor Tunesiens Küste ertrunken
Stand: 22.10.2025 20:42 Uhr
Vor der Küste Tunesiens ist ein Boot gekentert. Mindestens 40 Menschen sind dabei ertrunken, unter ihnen auch Kleinkinder. Es ist eine der schwersten Schiffskatastrophen in der Region in diesem Jahr.
Bei einem Bootsunglück vor der Küste Tunesiens sind mindestens 40 Menschen gestorben, unter ihnen auch Frauen und Kleinkinder. Alle 70 Bootsinsassen kamen nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft von Mahdia aus Ländern südlich der Sahara.
Unklar ist bislang, wann das Boot sank und von welcher Küste es gestartet war. Die Justiz habe Ermittlungen zu dem Unglück eingeleitet. Das Wrack sei in den frühen Morgenstunden vor der Küste gefunden worden, die zum Gouvernement Mahdia gehört. 30 Menschen seien gerettet worden.
Tunesien ist wichtiges Transitland
Tunesien, dessen Küste an einigen Stellen nur etwa 145 Kilometer von der italienischen Insel Lampedusa entfernt ist, ist ein wichtiges Transitland für Migranten, die über die Mittelmeer-Route nach Europa gelangen wollen. Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mehr als 55.000 Migranten in Italien angekommen. Die Mehrheit von ihnen war von Libyen aus aufgebrochen. Knapp 4.000 der Migranten machten sich laut dem Flüchtlingshilfswerk von Tunesien aus auf den Weg.
Die Route durchs zentrale Mittelmeer gilt als eine der gefährlichsten Flüchtlingsrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben oder verschwanden seit 2014 auf der Route mehr als 32.800 Menschen. 2023 hatten sich Tunesien und die EU auf ein Abkommen geeinigt, das darauf abzielte, die Abfahrt von Booten von der Küste Tunesiens zu verhindern.