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Stand: 04.11.2025 14:27 Uhr
Der schwedische Musikstreaminganbieter Spotify hebt seine Preise für Premium-Abonnements in Deutschland deutlich an – wer ist betroffen, und welche Optionen haben Nutzer?
Wie teuer wird Spotify?
Die Anpassungen umfassen sämtliche Tarife. So kostet der Tarif für eine Person, „Premium Individual“, nun 12,99 Euro pro Monat statt bislang 10,99 Euro. Der „Premium Duo“-Tarif für zwei Personen wird drei Euro teurer und kostet 17,99 Euro pro Monat. Für „Premium Family“ werden 21,99 fällig statt bislang 17,99 Euro. Das Studenten-Abo kostet 6,99 Euro und damit einen Euro mehr.
Und was ist der neue Tarif „Basic Individual“?
Der neue Tarif „Basic Individual“ bietet für 10,99 Euro pro Monat die meisten Premium-Funktionen, umfasst aber keine monatliche Wiedergabezeit für Hörbücher. Er ist nur für Bestandskunden verfügbar, die aktuell einen anderen Premium-Vertrag haben. Dabei gilt eine wichtige Einschränkung: Wenn das Basic-Abo einmal gekündigt wird, kann es nicht erneut abgeschlossen werden.
Ab wann gelten die neuen Preise?
Für neue Kunden in Deutschland gelten die erhöhten Preise bereits seit dem 14. August. Spotify-Bestandskunden wurden per E-Mail über die Änderungen informiert und mussten den Preisänderungen bis zum 14. Oktober zustimmen. Die Übergangsfristen enden am 14. November – spätestens ab dem 15. November gelten damit die neuen Tarife für Premium-Abonnements.
Warum erhöht Spotify die Preise?
Spotify selbst begründet die Preiserhöhungen mit dem Verweis auf die „sich ändernden Marktbedingungen“, unter denen man „weiterhin innovativ“ sein wolle. Der Konzern führt auch gestiegene Löhne, Steuern und Lizenzgebühren zur Begründung an.
Wie viele Nutzer hat Spotify?
Spotify hatte im dritten Quartal 713 Millionen monatlich aktive Nutzer, wie der Konzern heute in Stockholm mitteilte – elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Premium-Abonnenten legte noch stärker zu – um zwölf Prozent auf 281 Millionen. Für das vierte Quartal erwartet Spotify insgesamt 745 Millionen Nutzer und 289 Millionen Premium-Abonnenten.
Mehr als vier Milliarden Euro Umsatz
Der Zuwachs an Nutzerinnen und Nutzern macht sich auch stark bei Umsatz und Gewinn bemerkbar. Spotify verzeichnete im dritten Quartal ein Umsatzwachstum von sieben Prozent auf 4,3 Milliarden Euro und übertraf somit seine Erwartungen von 4,2 Milliarden Euro. Der Nettogewinn kletterte demnach deutlich von 300 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 899 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis stieg um 28 Prozent auf 582 Millionen Euro.
Ist die Kostenlos-Version eine Alternative zum Premium-Abo?
Tatsächlich gibt es auch eine kostenlose Version von Spotify. Dabei gibt es jedoch Werbeunterbrechungen und keine Möglichkeit zum Herunterladen und Offline-Hören von Musik, Podcasts oder Hörbüchern. Zudem ist bei der Gratis-Version auf dem Smartphone meist nur die Shuffle-Funktion verfügbar, man kann also keine einzelnen Titel gezielt auswählen. Pro Stunde kann man zudem nur eine begrenzte Anzahl an Songs überspringen, und die Audioqualität ist beschränkt.
Welche Funktionen bietet im Gegensatz dazu die Premium-Abos?
Die Premium-Abonnements bei Spotify bieten Musik in hoher Audioqualität ohne Werbeunterbrechungen. Der größte Vorteil ist aber sicherlich die On-Demand-Wiedergabe: Man kann nämlich jeden Titel und jede Playlist gezielt und in der gewünschten Reihenfolge abspielen. Zudem können Songs und Alben heruntergeladen und später ohne Internetverbindung gehört werden, um Datenvolumen zu sparen. Zudem bietet das Premium-Abo Zugriff auf zwölf Wiedergabestunden für Hörbücher pro Monat – aber nur für Nutzer des Hauptkontos.
Was ist, wenn man mehr Hörbücher hören will?
In Deutschland hat Spotify erst kürzlich sein neues Hörbuch-Angebot eingeführt. Die Zusatzoption „Hörbücher+“ kostet neun Euro zusätzlich und bietet Nutzern pro Monat 15 Stunden zusätzliche Wiedergabezeit. Zusammen mit den standardmäßigen zwölf Stunden ergibt das eine maximale Hörzeit für Hörbücher von 27 Stunden pro Monat.
Welche Alternativen zu Spotify gibt es?
Für Nutzer, denen die neuen Preise von Spotify Premium zu hoch sind, gibt es andere Anbieter mit günstigeren Tarifen. So kostet etwa der Einzel-Tarif bei Apple Music 10,99 Euro pro Monat, das Studenten-Abo liegt bei 5,99 Euro und das Familien-Abo für bis zu sechs Personen bei 16,99 Euro pro Monat. Amazon Music ist vor allem für Prime-Mitglieder attraktiv; sie zahlen 9,99 Euro pro Monat – ohne Prime sind es 10,99 Euro. Für das Familien-Abo werden 16,99 fällig.
Allerdings bietet etwa Apple Music jenseits von Musik zwar jede Menge Podcasts, aber keine Hörbücher. Amazon Music ist bei Podcasts schlechter aufgestellt, dafür können Nutzer pro Monat ein Hörbuch hören – wobei die Wiedergabezeit egal ist. Andere Anbieter wie Qobuz oder Tidal legen dagegen den Fokus auf sehr hohe Klangqualität. Ob andere Anbieter eine Alternative sind, hängt also vor allem vom Nutzerprofil ab.
Welche Kündigungsfristen gelten bei Spotify?
Nutzer können Spotify jederzeit kündigen – es gibt keine festen Kündigungsfristen. Die Kündigung wird dann zum Ende des aktuellen Abrechnungszeitraums wirksam; danach wird das Premium-Abo auf die Kostenlos-Version umgestellt. Um eine weitere monatliche Zahlung zu vermeiden, kann das Abo also auch erst kurz vor der nächsten Abrechnung gekündigt werden.









