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Erneut Kursverluste im DAX Anleger fürchten, der Shutdown war zu lang
Stand: 17.11.2025 12:52 Uhr
Nach dem längsten Shutdown der US-Geschichte sind die Wachstumssorgen an den Börsen groß. Die Spannung steigt vor den anstehenden Konjunkturdaten, die nun erst mit einer deutlichen Verzögerung nachgereicht werden.
43 Tage dauerte der jüngste Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte – damit war er der längste Shutdown in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Die Anlegerinnen und Anleger an den Börsen fürchten, dass das an der größten Volkswirtschaft der Welt deutliche Spuren hinterlassen haben dürfte.
US-Konjunkturdaten – Unsicherheitsfaktor für die Börsen
Laut dem aktuellen Stimmungsbarometer der American Association of Individual Investors (AAII) rechnen rund 56 Prozent der befragten Börsianer infolge des Shutdowns mit einer Verlangsamung der heimischen Wirtschaft.
Groß ist daher die Unsicherheit der Marktteilnehmer vor den anstehenden Konjunkturdaten, deren Veröffentlichung nun ab dieser Woche nachgeholt werden soll. Besonders im Fokus steht dabei der US-Arbeitsmarktbericht für September, der am Donnerstag nachgereicht wird. Denn nicht nur die Anleger an den Finanzmärkten, sondern auch die Notenbanker der Federal Reserve befinden sich seit Wochen im Blindflug.
„Extreme Angst“ an den Finanzmärkten
Der Zinsoptimismus an den Börsen war zuletzt spürbar gesunken. Laut dem „Fed Watch Tool“ der CME Group rechnen aktuell nur noch 43,6 Prozent der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung der Fed auf ihrer Sitzung am 10. Dezember. Zum Vergleich: Vor einem Monat waren es noch 93,7 Prozent gewesen.
Wie groß die Ängste und Sorgen der Anleger insgesamt sind, zeigt ein Blick auf den „Fear and Greed Index“ des US-Nachrichtensenders CNN. Demnach herrscht an den Märkten derzeit „extreme Angst“.
DAX dreht ins Minus
Kein Wunder also, dass sich der DAX auch zu Beginn der neuen Börsenwoche schwertut. Das Börsenbarometer hat nach anfänglichen Gewinnen ins Minus gedreht. Zur Mittagszeit büßen die deutschen Standardwerte 0,5 Prozent auf 23.767 Punkte ein. Der Stabilisierungsversuch nach dem Kursrutsch der Vorwoche ist damit erst einmal gescheitert. Der kurzfristige Trend im DAX zeigt weiter nach unten.
US-Indizes ohne gemeinsame Richtung?
An der Wall Street wird ein verhaltener Handelsstart erwartet. Der Future auf den Leitindex Dow Jones büßt zur Stunde 0,1 Prozent ein, während der Future auf den technologielastigen Nasdaq 100 um 0,4 Prozent anzieht.
Analysten treiben Siemens Energy und Nagarro
Spitzenreiter im DAX ist zur Mittagszeit die Aktie von Siemens Energy mit einem Plus von knapp zwei Prozent. Hier gab es eine Hochstufung auf „Outperform“ durch die spanische Großbank Santander sowie auch eine Kurszielerhöhung der Deutschen Bank, die den aktuell bei gut 112 Euro gehandelten Aktien einen weiteren Anstieg bis auf 130 Euro zutraut.
Die Liste der vielversprechenden Analystenkommentare setzte sich im Nebenwertebereich mit Nagarro fort. Die Titel des IT-Dienstleisters springen nach einer Hochstufung durch die Investmentbank Oddo BHF auf „Outperform“ um knapp 13 Prozent hoch.
Formycon nach Entwicklungserfolg im Aufwind
Die Formycon-Aktie legt rund zehn Prozent zu. Die erfolgreiche präklinische Entwicklung eines Biosimilars für das Milliardenmedikament Dupixent von Sanofi lässt Anleger bei dem Titel zugreifen. Damit kann nun die klinische Entwicklung durchstarten.
Emirates bestellt 65 Boeing 777-9 und plant Flottenausbau
Zur Eröffnung der Dubai Air Show hat die heimische Fluggesellschaft Emirates die Bestellung von 65 Maschinen des Typs Boeing 777-9 angekündigt. Emirates bezifferte den Wert des Vertrags mit Boeing und GE Engines auf 38 Milliarden Dollar. Die Angabe bezog sich allerdings auf den Listenpreis; Fluggesellschaften handeln bei Großaufträgen häufig niedrigere Preise aus.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.










