Weltklimakonferenz in Brasilien Gelände der COP30 wegen Feuers geräumt
Stand: 20.11.2025 21:16 Uhr
Ein Feuer bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém hat einen Noteinsatz ausgelöst. Die Konferenzteilnehmer wurden sofort evakuiert. Nach Angaben der Behörden wurde niemand verletzt, der Brand sei gelöscht worden.
Auf dem Gelände der Weltklimakonferenz in Brasilien ist ein Feuer ausgebrochen. Reporter der Nachrichtenagenturen dpa und AFP konnten Rauch aus einem der großen Pavillons aufsteigen sehen. Die Regierung erklärte, das Feuer sei „unter Kontrolle“ gebracht worden. Es sei niemand verletzt worden, sagte Tourismusminister Celso Sabino.
Der Brand brach in der sogenannten Blue Zone aus – einem abgeschirmten Ort, wo sich neben UN-Mitarbeitern auch die Verhandlungsdelegationen der teilnehmenden Länder aufhalten. Die Organisatoren informierten alle Delegierten per E-Mail, das Gelände zu verlassen. Stinkender Qualm zog in Richtung der Bushaltestellen. Hunderte Menschen, die das Gelände verlassen mussten, warteten vor den Türen im Regen. Teilnehmer berichteten von einer chaotischen Stimmung.
Angaben zur Ursache des Brandes liegen bislang nicht vor. Nach ersten Einschätzungen von Medien vor Ort könnte ein Kurzschluss das Feuer ausgelöst haben. Infolge des Brandes gab es auch einen Stromausfall in dem betroffenen Pavillon. Die Vereinten Nationen erklärten, es sei ein „begrenzter Schaden“ entstanden. Das Gelände werde nicht vor 20 Uhr (Ortszeit) wieder öffnen.
Ringen um Klimafinanzierung
Die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) soll nach zweiwöchigen Beratungen am Freitag planmäßig zu Ende gehen – wenn sie nicht noch um Stunden oder Tage verlängert wird. Am Donnerstag rangen die Verhandler aus rund 190 Staaten aber noch um Einigungen zu Knackpunkten wie Klimafinanzierung und Handelsmaßnahmen. Außerdem stand weiter ein gemeinsamer Fahrplan zur globalen Abkehr von fossilen Energieträgern zur Diskussion.
UN-Generalsekretär António Guterres rief die Verhandler zu mutigen Entscheidungen auf. „Die Welt schaut zu“, sagte er in der brasilianischen Amazonasmetropole. Jede Delegation müsse sich jetzt kompromissbereit zeigen, um einen ausgewogenen Deal zu ermöglichen. Auch die am meisten vom Klimawandel betroffenen Staaten mahnten zu entschlossenem Handeln und warnten vor den Folgen einer Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze.
Verlängerung wahrscheinlich
Die brasilianische COP30-Präsidentschaft verfolgt das Ziel, die Konferenz nach fast zweiwöchigen Verhandlungen einigermaßen pünktlich zum Abschluss zu bringen. In den vergangenen Jahren war bei den Weltklimakonferenzen allerdings immer mindestens um etwa 24 Stunden oder mehr überzogen worden. Laut der Klima-Website „Carbon Brief“ waren die Verhandler zuletzt 2003 in Mailand nahezu pünktlich fertig geworden.
Das Feuer macht eine Verlängerung nun noch einmal wahrscheinlicher. Der Brand ist nicht der erste unerwartete Zwischenfall bei der diesjährigen Weltklimakonferenz. In der ersten Woche hatten indigene Aktivisten an einem Abend Barrieren durchbrochen und das Gelände gestürmt. Einige Tage später blockierten indigene Gruppen den Haupteingang, bis der brasilianische Konferenzgastgeber nach draußen kam und das Gespräch mit ihnen suchte.









