Bundesrat Weg frei für unterirdische CO2-Speicherung
Stand: 21.11.2025 13:37 Uhr
Der Bundesrat hat den Weg für die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid – etwa unter dem Meeresgrund – frei gemacht. Befürworter sehen einen wichtigen Baustein zum Klimaschutz, Gegner kritisieren den hohen Aufwand.
Der Bundesrat hat den Weg für eine unterirdische CO2-Speicherung in Deutschland frei gemacht. Zuvor hatte bereits der Bundestag zugestimmt. Die Speichertechnik wird nun in größerem, industriellen Maßstab erlaubt.
Die unterirdische CO2-Speicherung soll Branchen helfen, in denen CO2-Emissionen derzeit als unvermeidlich gelten, etwa der Zement-, Kalk- und Aluminiumindustrie.
Das Gesetz sei ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung, sagte Stefan Rouenhoff, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, im Bundesrat. Der neue Rechtsrahmen werde von der Industrie sehnlichst erwartet, so der CDU-Politiker.
Lagerung vor allem unter dem Meeresboden
Das Treibhausgas CO2 soll demnach nicht in die Atmosphäre ausgestoßen, sondern abgeschieden und dann dauerhaft in tiefliegenden geologischen Gesteinsschichten gelagert werden können.
Das Gesetz sieht die CO2-Speicherung vor allem unter dem Meeresboden vor – allerdings nicht in Schutzgebieten und in Küstennähe. Es gibt aber auch eine Klausel, die einzelnen Bundesländern eine Speicherung an Land ermöglicht. Außerdem soll ein Pipelinenetz aufgebaut werden, mit dem das Treibhausgas abtransportiert werden kann.
Auf diese Weise soll die Technologie der Bundesrepublik dabei helfen, ihren Treibhausgasausstoß einzudämmen. Klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) entsteht beispielsweise in Industrieanlagen und bei der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle.
Aufwendig, teuer, gefährlich?
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hatte die CO2-Speicherung als entscheidend für die wettbewerbsfähige Transformation der Industrie zur Klimaneutralität bezeichnet.
Umweltverbände dagegen äußern Kritik. Das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz bedrohe Klima, Wirtschaft und Trinkwassersicherheit, warnt etwa der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die vorgesehenen Regelungen bremsten die Energiewende aus und eröffneten fossilen Industrien sogar neue Geschäftsmodelle. Anstatt CO2 von vornherein zu vermeiden, solle dieses künftig teuer eingefangen und unter enormem Energieaufwand verpresst werden.









