marktbericht
Leichte Verluste zum Börsenstart Mit angezogener Handbremse
Stand: 18.12.2025 10:35 Uhr
Der DAX ist mit einem kleinen Minus in den Tag gestartet. Im Blickpunkt stehen die heutige EZB-Sitzung und neue Inflationsdaten aus den USA.
Im Vorfeld der letzten EZB-Sitzung in diesem Jahr bahnt sich ein ruhiger Handelstag an. Der Deutsche Aktienindex (DAX) stand kurz nach Handelsstart mit 23.942 Punkten um 18 Punkte niedriger.
Beim Treffen des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nicht mit einer Entscheidung für sinkende Zinsen gerechnet. Dennoch starrt die Finanzgemeinde gespannt in Richtung Eurotower. Wie immer kommt es darauf an, welche Einschätzungen EZB-Chefin Christine Lagarde in ihrem Statement abliefern wird.
Diskussion über steigende Zinsen
Dabei rücken aber auch andere Direktoriumsmitglieder in den Vordergrund. „Die jüngsten Äußerungen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel könnten der Pressekonferenz im Anschluss an den Zinsentscheid noch etwas Würze verleihen“, urteilte Felix Schmidt, Volkswirt bei Berenberg.
Schnabel hatte auf längere Sicht wieder steigende Leitzinsen ins Gespräch gebracht. „Sowohl die Märkte als auch die Umfrageteilnehmer erwarten, dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung sein wird, wenn auch nicht in naher Zukunft“, sagte Schnabel. Vergangene Woche hatte die US-Notenbank Federal Reserve die Leitzinsen wie erwartet abgesenkt.
Weihnachtsrally schon abgeschrieben
In den USA stehen heute Nachmittag aktuelle Inflationsdaten an. Hohe Kursgewinne dürften auch diese nicht auslösen. „Die nächste rettende Zinssenkung der US-Notenbank ist selbst im besten Fall Monate entfernt, innerhalb der Eurozone nehmen Spekulationen über Zinsanhebungen zu“, erklärte Jochen Stanzl, Marktanalyst der Consorsbank. „Aus diesen Zutaten werden keine Weihnachtsrallys gemacht“, so seine Schlussfolgerung für den Aktienmarkt.
An der Wall Street hatte ein Ausverkauf bei Technologiewerten die Indizes am Mittwoch ins Minus gedrückt. Der Dow-Jones-Index schloss 0,5 Prozent schwächer bei 47.886 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,8 Prozent auf 22.693 Stellen nach.
Medline mit Traumdebüt
Aufmerksamkeit zog zudem der Börsengang des Lieferanten von Medizinprodukten Medline auf sich. Die zu 29 Dollar je Stück ausgegebene Aktie schloss mit 41 Dollar, was ein Kursplus von etwas mehr als 40 Prozent bedeutet. Die Einnahmen aus dem Börsengang beliefen sich auf knapp 6,3 Milliarden Dollar, womit Medline in den USA der größte Börsengang des Jahres ist.
Der Börsenwert beläuft sich nach dem starken Kursanstieg auf rund 54 Milliarden Dollar. Medline produziert und vertreibt medizinische Produkte wie Handschuhe, Kittel und Untersuchungsliegen für Krankenhäuser und Ärzte.
Rheinmetall stößt zivile Sparten ab
Wegen der Konzentration auf den Rüstungsbereich will Rheinmetall seine zivilen Geschäftsaktivitäten verkaufen. Mit zwei Bietern soll der Verkauf verhandelt werden, eine Vertragsunterzeichnung strebt das Management für das erste Quartal 2026 an, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Bereits seit April seien Gespräche mit Interessenten geführt worden.
Bei dem zu verkaufenden Konzernteil handelt es sich vorwiegend um die Autozulieferung und Teile für die Energiewirtschaft, über einen Verkauf wurde bereits länger spekuliert. Die Verträge sollen im ersten Jahresviertel 2026 unterschrieben werden, hieß es.
Douglas stürzen ab
Deutliche Verluste verbuchen die Papiere von Douglas. Die Parfümeriekette hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz und das Ergebnis gesteigert, bekam aber laut Mitteilung im Schlussquartal eine höhere Preissensibilität der Kunden sowie einen steigenden Wettbewerbsdruck durch Rabattaktionen zu spüren. Außerdem gab das Unternehmen noch bekannt, dass es eine Expansion in der Golfregion erwägt.










