Druck der Gewerkschaft EVG Rompf wird nicht Chef der Bahn-Infrastruktursparte
Stand: 25.09.2025 13:14 Uhr
Eigentlich sollte Dirk Rompf Chef der Bahn-Infrastruktursparte InfraGo werden. Doch an ihm gab es massive Kritik. Jetzt hat der frühere Bahnmanager aufgegeben. Vor allem von einer Seite war er unter Druck geraten.
Nach massiver Kritik der Gewerkschaft EVG verzichtet Dirk Rompf auf den Chefposten bei der DB-Infrastruktursparte InfraGo. Er habe heute Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) und der neuen Bahnchefin Evelyn Palla mitgeteilt, dass er als Vorstandsvorsitzender Bahntochter nicht mehr zur Verfügung stehe, heißt es in einer persönlichen Erklärung Rompfs.
Weder aus seiner Zeit bei der Deutschen Bahn AG noch in seiner aktuellen Position habe er sich etwas vorzuwerfen. Für den Zuspruch bedanke er sich.
Verkehrsminister Schnieder „bedauert“ den Schritt
Schnieder erklärte, Rompf habe ihm seine Entscheidung in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. „Ich bedauere seinen Schritt und danke ihm dafür, dass er sich bereit erklärt hatte, die herausfordernde Aufgabe bei der InfraGO zu übernehmen. Ich respektiere selbstverständlich seine Entscheidung.“ Er werde bald bekannt geben, „wie wir mit der neuen Situation umgehen“.
Gewerkschaft konnte keinen Neuanfang erkennen
Schnieder hatte am Montag Palla als neue Bahnchefin und Rompf als neuen Chef der InfraGo vorgeschlagen. Palla wurde am Dienstag vom Bahn-Aufsichtsrat zur neuen Konzernchefin berufen. Die EVG hatte im Voraus angekündigt, gegen sie zu stimmen.
Die Gewerkschaft betonte, dass ihre Stimmen gegen Palla vor allem als Stimmen gegen Rompf verstanden werden sollten. Nach Ansicht der Gewerkschaft könne mit ihm als InfraGo-Chef nicht von einem Neustart bei der Bahn gesprochen werden. Rompf sei in seiner Zeit als Manager der früheren DB Netz „nicht aufgefallen – auch nicht positiv aufgefallen, im Gegenteil. Er hat das Spardiktat massiv durchgezogen und ist mitverantwortlich, dass die Infrastruktur in so einem Zustand ist“, sagte EVG-Chef Martin Burkert.
In der SPD wurde Kritik daran laut, dass der CDU-Politiker Schnieder die Personalie Rompf vorher nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmt habe.
Mehrheit war unsicher
Rompf hätte vom Aufsichtsrat der DB InfraGo berufen werden sollen. Die Sitzung sollte innerhalb der kommenden Wochen stattfinden.
Die EVG rechnete sich gute Chancen aus, die Berufung verhindern zu können. Ihr Chef Burkert erwartete, dass für den Manager keine einfache Mehrheit zustande gekommen wäre, weil auch Vertreter der Arbeitgeberseite im Aufsichtsrat hätten gegen ihn stimmen können.
Rompf war früher lange bei der BahnDB Netz und für die Netzplanung zuständig. Aktuell ist er Geschäftsführer der Strategieberatung Ifok, die auch die InfraGo berät. Schnieder hatte am Montag gesagt, Rompf sei genau der Richtige für den Spitzenposten bei der InfraGo. Er habe 25 Jahre Erfahrung im Eisenbahnsektor und fundierte Kenntnisse in der Infrastruktur.