Stand: 09.11.2025 05:20 Uhr
In den USA sind erneut Tausende Flüge ausgefallen oder hatten enorme Verspätung. Grund ist der Personalmangel bei den Fluglotsen wegen des Haushaltsstreits, der nach wie vor nicht gelöst ist. Heute soll es eine Sondersitzung geben.
Der Haushaltsstreit in den USA hat erneut massive Störungen im Flugverkehr verursacht. Wegen eines erheblichen Personalmangels bei den Fluglotsen wurden am Samstag rund 1.500 Flüge gestrichen, etwa 6.000 weitere waren verspätet. Die US-Luftfahrtbehörde FAA meldete Personalengpässe an 42 Flughafentowern und Kontrollzentren.
Die FAA hatte die Fluggesellschaften bereits am Freitag angewiesen, vier Prozent der täglichen Flüge an 40 großen Flughäfen zu streichen. Diese Kürzungen sollen am Dienstag auf sechs Prozent und bis zum 14. November auf zehn Prozent erhöht werden. US-Verkehrsminister Sean Duffy schloss nicht aus, bei einer weiteren Verschärfung der Personallage Kürzungen von 20 Prozent im Flugverkehr anzuordnen.
Im Schnitt 282 Minuten Verspätung
Airline-Vertreter zeigten sich laut der Nachrichtenagentur Reuters hinter den Kulissen alarmiert und erklärten, die zahlreichen Maßnahmen zur Steuerung des Flugverkehrs machten eine verlässliche Flugplanung nahezu unmöglich. Am Flughafen Atlanta, einem der verkehrsreichsten der Welt, betrugen die durchschnittlichen Verspätungen am Samstag 282 Minuten.
Wegen des „Shutdowns“ müssen etwa 13.000 Fluglotsen und 50.000 Sicherheitskontrolleure ohne Bezahlung arbeiten – viele von ihnen melden sich deswegen krank. FAA-Chef Bryan Bedford zufolge erschienen in den vergangenen Tagen 20 bis 40 Prozent der Fluglotsen nicht zur Arbeit. Der republikanische Senator Ted Cruz warnte am Freitag vor ernsten Sicherheitsrisiken. Ihm zufolge haben Piloten seit Beginn des „Shutdowns“ mehr als 500 freiwillige Berichte über Fehler durch übermüdete Fluglotsen eingereicht.
Seltene Sondersitzung am Sonntag
Die Regierung von Präsident Donald Trump verweist auf die Probleme im Flugverkehr, um die Demokraten im Senat unter Druck zu setzen, einem Haushaltsgesetz bedingungslos zuzustimmen. Die Demokraten werfen den Republikanern wiederum vor, Verhandlungen über auslaufende Zuschüsse zur Krankenversicherung zu blockieren und so den Stillstand zu verantworten.
Der „Shutdown“ dauert bereits seit 39 Tagen an und ist damit der längste in der Geschichte der USA. Eine politische Lösung lässt weiter auf sich warten. Obwohl es nach Angaben von Republikanern am Samstag positive Gespräche gab, um den Regierungsstillstand zu beenden, wurde keine Einigung erzielt. Der Senat will nun bei einer seltenen Sondersitzung am Sonntag einen neuen Versuch starten.








