marktbericht
Neue Rekorde an Überseebörsen DAX-Anleger immun gegen Zins-Optimismus?
Stand: 16.09.2025 07:31 Uhr
Die Hoffnung auf baldige US-Zinssenkungen treibt die Kurse an der Wall Street auf immer neue Rekordhochs. In Japan stellt der Nikkei eine neue Bestmarke auf. Nur der DAX kommt nicht vom Fleck.
Die guten Vorgaben von den Überseebörsen könnten einmal mehr am deutschen Aktienmarkt verpuffen. Trotz neuer Rekorde an den Börsen in den USA und in Asien will hierzulande keine rechte Kauflaune aufkommen. Der DAX dürfte kaum bewegt in den Handelstag starten. Banken und Broker taxieren den deutschen Leitindex zur Stunde nahezu unverändert bei 23.754 Punkten.
DAX in Seitwärtsbewegung gefangen
Damit dürfte sich das Wassertreten unter der Marke von 24.000 Punkten fortsetzen. Tags zuvor hatte der DAX 0,2 Prozent höher bei 23.748 Zählern geschlossen. Seit dem Kursrutsch vom 2. September verharrt das deutsche Börsenbarometer in einer Handelsspanne zwischen 23.990 und 23.482. Erst ein Ausbruch über respektive unter diese Marken würde im DAX nun einen Trendimpuls und letztlich eine Richtungsentscheidung auslösen.
Erneute Rekordjagd an der Wall Street
Positive Vorgaben für den DAX-Handel kommen einmal mehr von der Wall Street. Das marktbreite Börsenbarometer S&P 500 gewann zum Wochenbeginn 0,5 Prozent. Unter den Tech-Indizes ging es für den Nasdaq 100 um 0,8 Prozent nach oben, und der Nasdaq Composite stieg um 0,9 Prozent. Alle drei Indizes hatten zuvor im Handelsverlauf Rekordhochs erreicht.
Der Dow Jones Industrial hingegen ist noch etwas von einem Höchststand entfernt. Am Ende legte der Leitindex um 0,1 Prozent auf 45.883 Punkte zu.
Spannung steigt vor Fed-Entscheid
Kurstreiber waren auch hier erneut die Spekulationen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank am Mittwoch. Die Marktteilnehmer rechnen nach den zuletzt schwachen Arbeitsmarkt-Daten weitgehend mit einem Zinsschritt um 25 Basispunkte nach unten. Zudem hoffen die Anleger, dass Fed-Chef Jerome Powell eine Reihe weiterer Zinssenkungen in Aussicht stellen wird.
Heute Nachmittag stehen noch vor Börseneröffnung in New York mit dem Einzelhandelsumsätzen die letzten wichtigen Konjunkturdaten vor dem Fed-Entscheid auf der Agenda.
Nikkei erreicht neuen Höchststand
Die Erwartung einer Zinssenkung der US-Notenbank heizt auch die Stimmung an einigen asiatischen Aktienmärkten an. In Japan markieren der Nikkei-Index und der Topix-Index am Morgen neue Rekordstände. Im späten Tokioter Handel liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index noch 0,5 Prozent höher.
In China sind die Anleger indes weniger optimistisch. Die Börse in Shanghai liegt aktuell 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt um 0,8 Prozent.
Zinsspekulationen lasten auf dem Dollar
Am Devisenmarkt setzt die Erwartung von Zinssenkungen der US-Notenbank Fed den Dollar zu anderen wichtigen Währungen unter Druck. Im Gegenzug steigt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1776 Dollar.
Gold mit neuem Rekordhoch
Der fallende Dollar gibt auch Gold Auftrieb, stärkt er doch die Nachfrage nach dem Edelmetall aus dem Nicht-Dollar-Raum. Hinzu kommt die Spekulation der Anleger auf US-Zinssenkungen – sinkende Zinsen machen Gold, das selbst keine Zinsen abwirft, attraktiver. All das beschert Gold im frühen Handel ein frisches Rekordhoch: 3.689 Dollar zahlen Anleger in der Spitze für eine Feinunze des gelben Edelmetalls.
Ölpreise weiter auf dem Vormarsch
Die Ölpreise ziehen im frühen Handel weiter an. Am Vortag hatten sie bereits zugelegt. Die Händler wägen mögliche Angebotsstörungen aus Russland gegen die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage ab. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 0,2 Prozent auf 67,59 Dollar je Barrel (159 Liter).
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.