28-Punkte-Plan der USA Trump setzt Selenskyj Frist bis Donnerstag
Stand: 21.11.2025 20:22 Uhr
US-Präsident Trump erhöht den Druck: Bis Donnerstag soll Präsident Selenskyj dem 28-Punkte-Plan der USA zustimmen, der von der Ukraine große Zugeständnisse verlangt. Selenskyj spricht von „einem der schwersten Momente“ in der Landesgeschichte.
US-Präsident Donald Trump erwartet von der Ukraine, dass sie den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan zur Beendigung des Angriffskriegs gegen die Ukraine bis kommenden Donnerstag im Wesentlichen akzeptiert. „Donnerstag ist unserer Meinung nach ein geeigneter Zeitpunkt“, sagte Trump in einem Gespräch mit Fox News Radio. Um die genauen Bedingungen auszuhandeln, könne die Frist verlängert werden, so der US-Präsident. Wenn „Dinge gut funktionieren“, könne es eine Tendenz zu einer Fristverlängerung geben: „Aber der Donnerstag gilt.“
Der Washington Post zufolge ist die Frist mit einer Drohung verbunden: Sollte sich die Ukraine sträuben, müsse sie mit dem Verlust der US-Unterstützung rechnen, hieß es unter Berufung auf mehrere Quellen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor ebenfalls von dieser Drohung berichtet.
„Einen der schwersten Momente in der Geschichte“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verdeutlichte in einer Videoansprache, in welcher schwierigen Lage sein Land wegen des US-Plans stecke. „Gerade könnte die Ukraine vor einer sehr schweren Wahl stehen: Entweder die Würde verlieren oder das Risiko eingehen, den Schlüsselpartner zu verlieren.“ Er schwor die Ukrainerinnen und Ukrainer auf „einen der schwersten Momente in der Geschichte unseres Landes“ ein.
Das Land stehe vor der Entscheidung, entweder die „schwierigen 28 Punkte“ des US-Plans umzusetzen – oder einen „äußerst schwierigen Winter zu erleben“.
Selenskyj will „Alternativen“ vorlegen
Selenskyj kündigte an, Alternativen zu dem von den USA vorgelegten Plan vorzustellen. Die kommenden Tage werde rund um die Uhr an jedem Punkt des Planes gearbeitet.
Er bestätigte später, den US-Vorstoß in einem knapp einstündigen Gespräch mit US-Vizepräsident J.D. Vance besprochen zu haben: „Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir gemeinsam mit Amerika und Europa auf Beraterebene arbeiten werden, um einen wirklich arbeitsfähigen Weg zum Frieden zu haben.“
Zuvor hatte er bereits erklärt, die Ukraine werde gemeinsam mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien an dem Entwurf aus den USA arbeiten. Die Staats- und Regierungschefs der Staaten hatten telefonisch darüber beraten. Sie machten deutlich, dass es eine Vereinbarung nur geben könne, wenn sie an Bord seien.
Nach Angaben der Bundesregierung wurde das Ziel verabredet, „vitale europäische und ukrainische Interessen langfristig zu wahren“. Dazu gehöre, dass die Kontaktlinie Ausgangspunkt einer Verständigung sei und die ukrainischen Streitkräfte in der Lage bleiben müssen, die Souveränität der Ukraine wirkungsvoll zu verteidigen.
Europäer wollen Interessen wahren
Bundeskanzler Friedrich Merz und andere führende Staats- und Regierungschefs aus Europa werden am Rande des G20-Gipfels zu Krisengesprächen zusammenkommen. Das kündigten EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa nach einem Gespräch mit Selenskyj an. Das Treffen werde am Samstag stattfinden. Zudem soll es am Rande des am Montag beginnenden EU-Afrika-Gipfels Beratungen in größerer Runde geben.
Merz wandte sich heute schon direkt an den US-Präsidenten. Ein 15-minütiges Telefonat sei „vertrauensvoll und verbindlich“ gewesen und es seien „nächste Schritte“ der Abstimmung auf Ebene der Berater verabredet worden, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius.
Putin zeigt sich offen für Verhandlungen
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigte sich offen für Verhandlungen. Trumps Plan könne die Grundlage für eine friedliche Lösung sein. Putin bestätigte erstmals, dass ihm der Text vorliege. Es handele sich um eine neue Version dessen, was in der Vergangenheit – etwa beim Treffen in Alaska – diskutiert worden sei.
Putin bezweifelte erneut, dass sich die Ukraine auf die Vorschläge einlassen werde. Er warf zudem den Europäern vor, keine echten Informationen über die Lage an der Front zu haben.
Ukraine müsste auf zwei Regionen verzichten
Über mehrere US-Medien wie dem Nachrichtenportal Axios war der Entwurf eines 28-Punkte-Plans durchgesickert, der unter anderem Abtretungen großer ukrainischer Gebiete an Russland fordert. Sie soll die annektierte Halbinsel Krim sowie die Regionen Luhansk und Donezk an Russland abtreten. Die beiden teilweise von Russland kontrollierten Regionen Cherson und Saporischschja würden entsprechend der aktuellen Frontlinie aufgeteilt.
Zudem soll die Ukraine den Verzicht auf einen NATO-Beitritt in ihrer Verfassung verankern. Die NATO soll sich verpflichten, die Ukraine nicht aufzunehmen und keine Truppen in dem Land zu stationieren.
Ferner sieht der Plan eine Begrenzung der ukrainischen Armee auf 600.000 Soldaten vor. Im Gegenzug würde die Ukraine demnach „zuverlässige Sicherheitsgarantien“ erhalten. Die EU-Mitgliedschaft steht der Ukraine außerdem theoretisch offen.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
28-Punkte-Plan der USA Trump setzt Selenskyj Frist bis Donnerstag
Stand: 21.11.2025 20:22 Uhr
US-Präsident Trump erhöht den Druck: Bis Donnerstag soll Präsident Selenskyj dem 28-Punkte-Plan der USA zustimmen, der von der Ukraine große Zugeständnisse verlangt. Selenskyj spricht von „einem der schwersten Momente“ in der Landesgeschichte.
US-Präsident Donald Trump erwartet von der Ukraine, dass sie den von den Vereinigten Staaten vorgelegten Plan zur Beendigung des Angriffskriegs gegen die Ukraine bis kommenden Donnerstag im Wesentlichen akzeptiert. „Donnerstag ist unserer Meinung nach ein geeigneter Zeitpunkt“, sagte Trump in einem Gespräch mit Fox News Radio. Um die genauen Bedingungen auszuhandeln, könne die Frist verlängert werden, so der US-Präsident. Wenn „Dinge gut funktionieren“, könne es eine Tendenz zu einer Fristverlängerung geben: „Aber der Donnerstag gilt.“
Der Washington Post zufolge ist die Frist mit einer Drohung verbunden: Sollte sich die Ukraine sträuben, müsse sie mit dem Verlust der US-Unterstützung rechnen, hieß es unter Berufung auf mehrere Quellen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor ebenfalls von dieser Drohung berichtet.
„Einen der schwersten Momente in der Geschichte“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verdeutlichte in einer Videoansprache, in welcher schwierigen Lage sein Land wegen des US-Plans stecke. „Gerade könnte die Ukraine vor einer sehr schweren Wahl stehen: Entweder die Würde verlieren oder das Risiko eingehen, den Schlüsselpartner zu verlieren.“ Er schwor die Ukrainerinnen und Ukrainer auf „einen der schwersten Momente in der Geschichte unseres Landes“ ein.
Das Land stehe vor der Entscheidung, entweder die „schwierigen 28 Punkte“ des US-Plans umzusetzen – oder einen „äußerst schwierigen Winter zu erleben“.
Selenskyj will „Alternativen“ vorlegen
Selenskyj kündigte an, Alternativen zu dem von den USA vorgelegten Plan vorzustellen. Die kommenden Tage werde rund um die Uhr an jedem Punkt des Planes gearbeitet.
Er bestätigte später, den US-Vorstoß in einem knapp einstündigen Gespräch mit US-Vizepräsident J.D. Vance besprochen zu haben: „Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir gemeinsam mit Amerika und Europa auf Beraterebene arbeiten werden, um einen wirklich arbeitsfähigen Weg zum Frieden zu haben.“
Zuvor hatte er bereits erklärt, die Ukraine werde gemeinsam mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien an dem Entwurf aus den USA arbeiten. Die Staats- und Regierungschefs der Staaten hatten telefonisch darüber beraten. Sie machten deutlich, dass es eine Vereinbarung nur geben könne, wenn sie an Bord seien.
Nach Angaben der Bundesregierung wurde das Ziel verabredet, „vitale europäische und ukrainische Interessen langfristig zu wahren“. Dazu gehöre, dass die Kontaktlinie Ausgangspunkt einer Verständigung sei und die ukrainischen Streitkräfte in der Lage bleiben müssen, die Souveränität der Ukraine wirkungsvoll zu verteidigen.
Europäer wollen Interessen wahren
Bundeskanzler Friedrich Merz und andere führende Staats- und Regierungschefs aus Europa werden am Rande des G20-Gipfels zu Krisengesprächen zusammenkommen. Das kündigten EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Ratspräsident António Costa nach einem Gespräch mit Selenskyj an. Das Treffen werde am Samstag stattfinden. Zudem soll es am Rande des am Montag beginnenden EU-Afrika-Gipfels Beratungen in größerer Runde geben.
Merz wandte sich heute schon direkt an den US-Präsidenten. Ein 15-minütiges Telefonat sei „vertrauensvoll und verbindlich“ gewesen und es seien „nächste Schritte“ der Abstimmung auf Ebene der Berater verabredet worden, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius.
Putin zeigt sich offen für Verhandlungen
Der russische Präsident Wladimir Putin zeigte sich offen für Verhandlungen. Trumps Plan könne die Grundlage für eine friedliche Lösung sein. Putin bestätigte erstmals, dass ihm der Text vorliege. Es handele sich um eine neue Version dessen, was in der Vergangenheit – etwa beim Treffen in Alaska – diskutiert worden sei.
Putin bezweifelte erneut, dass sich die Ukraine auf die Vorschläge einlassen werde. Er warf zudem den Europäern vor, keine echten Informationen über die Lage an der Front zu haben.
Ukraine müsste auf zwei Regionen verzichten
Über mehrere US-Medien wie dem Nachrichtenportal Axios war der Entwurf eines 28-Punkte-Plans durchgesickert, der unter anderem Abtretungen großer ukrainischer Gebiete an Russland fordert. Sie soll die annektierte Halbinsel Krim sowie die Regionen Luhansk und Donezk an Russland abtreten. Die beiden teilweise von Russland kontrollierten Regionen Cherson und Saporischschja würden entsprechend der aktuellen Frontlinie aufgeteilt.
Zudem soll die Ukraine den Verzicht auf einen NATO-Beitritt in ihrer Verfassung verankern. Die NATO soll sich verpflichten, die Ukraine nicht aufzunehmen und keine Truppen in dem Land zu stationieren.
Ferner sieht der Plan eine Begrenzung der ukrainischen Armee auf 600.000 Soldaten vor. Im Gegenzug würde die Ukraine demnach „zuverlässige Sicherheitsgarantien“ erhalten. Die EU-Mitgliedschaft steht der Ukraine außerdem theoretisch offen.
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete









