Ist es heute heißer oder kühler als sonst um diese Zeit? Welche Rolle spielt der Klimawandel dabei? Finden Sie heraus, ob es in Ihrer Region heute zu warm oder vergleichsweise kalt ist.
26. September 2025 | Lesezeit: 4 Min.
Dieser Artikel wird täglich am Vormittag automatisiert aktualisiert. Letzter Stand: 26. September, 9:49 Uhr
Der Herbst hat Einzug gehalten. Wo bleibt es heute ungewöhnlich kühl? Und wie außergewöhnlich waren die hohen Temperaturen am vergangenen Wochenende? Hier können Sie Daten über verschiedene Zeiträume und Regionen hinweg vergleichen.
Die Süddeutsche Zeitung hat zahlreiche Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ausgewählt, die das Wetter in den Landkreisen möglichst gut abbilden.
Die hell- und dunkelblauen Punkten auf der Karte zeigen: In Teilen Deutschland bleibt es heute ungewöhnlich kühl.
Mit den Buttons können Sie zwischen den prognostizierten Tageshöchsttemperaturen und ihrer Einordnung umschalten.
Verbreitet bleibt es heute so kühl wie nur selten in den vergangenen Jahrzehnten. Zwischen 1991 und 2020 wurden zu dieser Zeit des Jahres statistisch gesehen an mindestens vier von fünf Tagen höhere Temperaturen erreicht.
Welche Temperaturen sind normal?
Das hängt vom jeweiligen Tag des Jahres ab und unterscheidet sich von Station zu Station. Wir vergleichen die heutige Maximaltemperatur mit den Höchstwerten der sieben Tage vor und nach dem entsprechenden Tag aus den Jahren 1991 bis 2020. Temperaturen, die statistisch gesehen seltener als an jedem fünften Tag erreicht werden, bezeichnen wir als ungewöhnlich warm. Ungewöhnlich kühle Tage sind jene, an denen die Höchsttemperatur niedriger liegt als an vier von fünf Tagen. Übrig bleiben sechzig Prozent der betrachteten Tage im Zeitraum 1991 bis 2020, deren Temperaturen den Normalbereich aufspannen.
Die vergangenen 30 Tage
Und wie sah es in den zurückliegenden Wochen aus? Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Tageshöchsttemperaturen an den vergangenen 30 Tagen: Jeder der hier übereinander angeordneten Punkte steht für die gemessene Temperatur an einer der Wetterstationen an eben diesem Tag. Die Farbe ordnet die gemessene Temperatur ein, etwa ob es an der Station ungewöhnlich warm war oder gar ein neuer Rekord für den jeweiligen Tag verzeichnet wurde.
Orange Punkte stehen für Temperaturen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten zu dieser Zeit des Jahres nur selten erreicht wurden. Blaue Punkte symbolisieren dagegen vergleichsweise niedrige Tageshöchsttemperaturen in den zurückliegenden Wochen.
Die vergangenen sieben Tage
Und wo in Deutschland waren die Temperaturen zuletzt besonders ungewöhnlich? Die folgende Karte zieht für alle Messstationen eine Bilanz der vergangenen sieben Tage. Je kräftiger ein Punkt eingefärbt ist, desto mehr Tage fielen an dieser Station ungewöhnlich warm oder kalt aus.
Mit den Buttons können Sie zwischen den zu warmen und zu kalten Tagen umschalten.
Bis zu drei der vergangenen sieben Tage waren ungewöhnlich warm, an allen Stationen wurde mindestens zwei zu warme Tage verzeichnet. Für diese Zeit des Jahres vergleichsweise kalt sind bis zu vier der vergangenen sieben Tage ausgefallen.
Als Sommertage werden Tage bezeichnet, an denen das Thermometer auf 25 Grad oder mehr steigt. Sie treten für gewöhnlich, wie der Name schon sagt, in den Sommermonaten auf – und eher selten im September.
An vielen Stationen kletterte das Thermometer an drei oder mehr der vergangenen sieben Tage auf 25 Grad oder höher. Treten drei Hitzetage in Folge auf, sprechen Meteorologen von einer Hitzewelle.
Folgen des Klimawandels
Von den vergangenen 30 Tagen sind mehr ungewöhnlich warm als ungewöhnlich kalt ausgefallen. Ein Blick zurück auf frühere Jahre zeigt:
In den Neunzigerjahren überwogen zu dieser Zeit des Jahres meist die zu kalten Tage – im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2020 wohlgemerkt, einer Periode, in der die Erderwärmung bereits deutlich zu spüren war. Die Verteilung zu warmer und zu kalter Tage verschiebt sich seitdem sukzessive hin zu mehr ungewöhnlich warmen Tagen:
Im Zeitraum der vergangenen 30 Tage treten seit einigen Jahren dagegen immer häufiger ungewöhnliche warme Tage auf, ungewöhnlich kalte Tage werden dagegen seltener.
Noch deutlicher wird der Zusammenhang, wenn man jeweils ein ganzes Jahr betrachtet: Der Anteil der zu warmen Tage nimmt dann beinahe geradlinig zu, die eher kühlen Tage werden kontinuierlich weniger.

Im Zeitraum der vergangenen 30 Tage treten seit einigen Jahren dagegen immer häufiger ungewöhnliche warme Tage auf, ungewöhnlich kalte Tage werden dagegen seltener.

Noch deutlicher wird der Zusammenhang, wenn man jeweils ein ganzes Jahr betrachtet: Der Anteil der zu warmen Tage nimmt dann beinahe geradlinig zu, die eher kühlen Tage werden kontinuierlich weniger.
Auch in Zukunft wird es immer wieder einzelne, für den jeweiligen Zeitpunkt des Jahres vergleichsweise kühle Tage und Phasen geben. Doch sie werden seltener, während ungewöhnlich warme Tage durch den Klimawandel wahrscheinlicher geworden sind und häufiger auftreten. Hitzewellen treten früher im Jahr auf und dauern länger. Die Klimakrise wirkt sich immer deutlicher und auch spürbarer auf das Wetter in Deutschland aus.
Methodik
Um zu zeigen, ob das aktuelle Wetter noch normal ist, vergleichen wir es mit den Messwerten der Jahre 1991 bis 2020. Diese Periode erfasst die jüngeren Vergangenheit, in der sich das Wetter durch den Klimawandel bereits verändert hat. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) zeigt mit diesem Vergleichszeitraum, wie normal oder ungewöhnlich das Wetter aktuell ist.
Wie genau wir den Normalbereich definieren und wie wir errechnen, ob ein Tag an einer Messstation ungewöhnlich warm oder ungewöhnlich kalt war, erklären wir im Aufklapper weiter oben.
Für die abgebildeten DWD-Stationen liegen Messdaten für mehr als 90 Prozent der Tage vor. Keine der Stationen liegt 1000 Meter oder höher über dem Meeresspiegel. Sie wurden so ausgewählt, dass sie die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland möglichst gut widerspiegeln und dienen auch als Referenz für die regionalen Wetterartikel der Süddeutschen Zeitung. Diese ordnen das aktuelle Wettergeschehen in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten noch einmal detaillierter ein.
Der DWD veröffentlicht die Messdaten der Wetterstationen für den Vortag meist am frühen Vormittag. Für die Temperaturen des aktuellen Tages verwenden wir Prognosedaten des DWD, die wir mit einer von Brightsky zur Verfügung gestellten Programmierschnittstelle abfragen.
Wenn Ihnen Fehler auffallen oder Sie Fragen oder Anmerkungen haben, schreiben Sie uns gern eine E-Mail.
Text und Daten: Markus Hametner, Oliver Schnuck; Digitales Storytelling: Oliver Schnuck; Infografik: Sarah Unterhitzenberger; Redaktion: Sabrina Ebitsch, Hanno Charisius
Ist es heute heißer oder kühler als sonst um diese Zeit? Welche Rolle spielt der Klimawandel dabei? Finden Sie heraus, ob es in Ihrer Region heute zu warm oder vergleichsweise kalt ist.
26. September 2025 | Lesezeit: 4 Min.
Dieser Artikel wird täglich am Vormittag automatisiert aktualisiert. Letzter Stand: 26. September, 9:49 Uhr
Der Herbst hat Einzug gehalten. Wo bleibt es heute ungewöhnlich kühl? Und wie außergewöhnlich waren die hohen Temperaturen am vergangenen Wochenende? Hier können Sie Daten über verschiedene Zeiträume und Regionen hinweg vergleichen.
Die Süddeutsche Zeitung hat zahlreiche Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ausgewählt, die das Wetter in den Landkreisen möglichst gut abbilden.
Die hell- und dunkelblauen Punkten auf der Karte zeigen: In Teilen Deutschland bleibt es heute ungewöhnlich kühl.
Mit den Buttons können Sie zwischen den prognostizierten Tageshöchsttemperaturen und ihrer Einordnung umschalten.
Verbreitet bleibt es heute so kühl wie nur selten in den vergangenen Jahrzehnten. Zwischen 1991 und 2020 wurden zu dieser Zeit des Jahres statistisch gesehen an mindestens vier von fünf Tagen höhere Temperaturen erreicht.
Welche Temperaturen sind normal?
Das hängt vom jeweiligen Tag des Jahres ab und unterscheidet sich von Station zu Station. Wir vergleichen die heutige Maximaltemperatur mit den Höchstwerten der sieben Tage vor und nach dem entsprechenden Tag aus den Jahren 1991 bis 2020. Temperaturen, die statistisch gesehen seltener als an jedem fünften Tag erreicht werden, bezeichnen wir als ungewöhnlich warm. Ungewöhnlich kühle Tage sind jene, an denen die Höchsttemperatur niedriger liegt als an vier von fünf Tagen. Übrig bleiben sechzig Prozent der betrachteten Tage im Zeitraum 1991 bis 2020, deren Temperaturen den Normalbereich aufspannen.
Die vergangenen 30 Tage
Und wie sah es in den zurückliegenden Wochen aus? Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Tageshöchsttemperaturen an den vergangenen 30 Tagen: Jeder der hier übereinander angeordneten Punkte steht für die gemessene Temperatur an einer der Wetterstationen an eben diesem Tag. Die Farbe ordnet die gemessene Temperatur ein, etwa ob es an der Station ungewöhnlich warm war oder gar ein neuer Rekord für den jeweiligen Tag verzeichnet wurde.
Orange Punkte stehen für Temperaturen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten zu dieser Zeit des Jahres nur selten erreicht wurden. Blaue Punkte symbolisieren dagegen vergleichsweise niedrige Tageshöchsttemperaturen in den zurückliegenden Wochen.
Die vergangenen sieben Tage
Und wo in Deutschland waren die Temperaturen zuletzt besonders ungewöhnlich? Die folgende Karte zieht für alle Messstationen eine Bilanz der vergangenen sieben Tage. Je kräftiger ein Punkt eingefärbt ist, desto mehr Tage fielen an dieser Station ungewöhnlich warm oder kalt aus.
Mit den Buttons können Sie zwischen den zu warmen und zu kalten Tagen umschalten.
Bis zu drei der vergangenen sieben Tage waren ungewöhnlich warm, an allen Stationen wurde mindestens zwei zu warme Tage verzeichnet. Für diese Zeit des Jahres vergleichsweise kalt sind bis zu vier der vergangenen sieben Tage ausgefallen.
Als Sommertage werden Tage bezeichnet, an denen das Thermometer auf 25 Grad oder mehr steigt. Sie treten für gewöhnlich, wie der Name schon sagt, in den Sommermonaten auf – und eher selten im September.
An vielen Stationen kletterte das Thermometer an drei oder mehr der vergangenen sieben Tage auf 25 Grad oder höher. Treten drei Hitzetage in Folge auf, sprechen Meteorologen von einer Hitzewelle.
Folgen des Klimawandels
Von den vergangenen 30 Tagen sind mehr ungewöhnlich warm als ungewöhnlich kalt ausgefallen. Ein Blick zurück auf frühere Jahre zeigt:
In den Neunzigerjahren überwogen zu dieser Zeit des Jahres meist die zu kalten Tage – im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2020 wohlgemerkt, einer Periode, in der die Erderwärmung bereits deutlich zu spüren war. Die Verteilung zu warmer und zu kalter Tage verschiebt sich seitdem sukzessive hin zu mehr ungewöhnlich warmen Tagen:
Im Zeitraum der vergangenen 30 Tage treten seit einigen Jahren dagegen immer häufiger ungewöhnliche warme Tage auf, ungewöhnlich kalte Tage werden dagegen seltener.
Noch deutlicher wird der Zusammenhang, wenn man jeweils ein ganzes Jahr betrachtet: Der Anteil der zu warmen Tage nimmt dann beinahe geradlinig zu, die eher kühlen Tage werden kontinuierlich weniger.

Im Zeitraum der vergangenen 30 Tage treten seit einigen Jahren dagegen immer häufiger ungewöhnliche warme Tage auf, ungewöhnlich kalte Tage werden dagegen seltener.

Noch deutlicher wird der Zusammenhang, wenn man jeweils ein ganzes Jahr betrachtet: Der Anteil der zu warmen Tage nimmt dann beinahe geradlinig zu, die eher kühlen Tage werden kontinuierlich weniger.
Auch in Zukunft wird es immer wieder einzelne, für den jeweiligen Zeitpunkt des Jahres vergleichsweise kühle Tage und Phasen geben. Doch sie werden seltener, während ungewöhnlich warme Tage durch den Klimawandel wahrscheinlicher geworden sind und häufiger auftreten. Hitzewellen treten früher im Jahr auf und dauern länger. Die Klimakrise wirkt sich immer deutlicher und auch spürbarer auf das Wetter in Deutschland aus.
Methodik
Um zu zeigen, ob das aktuelle Wetter noch normal ist, vergleichen wir es mit den Messwerten der Jahre 1991 bis 2020. Diese Periode erfasst die jüngeren Vergangenheit, in der sich das Wetter durch den Klimawandel bereits verändert hat. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) zeigt mit diesem Vergleichszeitraum, wie normal oder ungewöhnlich das Wetter aktuell ist.
Wie genau wir den Normalbereich definieren und wie wir errechnen, ob ein Tag an einer Messstation ungewöhnlich warm oder ungewöhnlich kalt war, erklären wir im Aufklapper weiter oben.
Für die abgebildeten DWD-Stationen liegen Messdaten für mehr als 90 Prozent der Tage vor. Keine der Stationen liegt 1000 Meter oder höher über dem Meeresspiegel. Sie wurden so ausgewählt, dass sie die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland möglichst gut widerspiegeln und dienen auch als Referenz für die regionalen Wetterartikel der Süddeutschen Zeitung. Diese ordnen das aktuelle Wettergeschehen in den 400 Landkreisen und kreisfreien Städten noch einmal detaillierter ein.
Der DWD veröffentlicht die Messdaten der Wetterstationen für den Vortag meist am frühen Vormittag. Für die Temperaturen des aktuellen Tages verwenden wir Prognosedaten des DWD, die wir mit einer von Brightsky zur Verfügung gestellten Programmierschnittstelle abfragen.
Wenn Ihnen Fehler auffallen oder Sie Fragen oder Anmerkungen haben, schreiben Sie uns gern eine E-Mail.
Text und Daten: Markus Hametner, Oliver Schnuck; Digitales Storytelling: Oliver Schnuck; Infografik: Sarah Unterhitzenberger; Redaktion: Sabrina Ebitsch, Hanno Charisius