Rückkehr nach 10 Jahren Gekommen, um zu bleiben – Gladiators Trier zurück in der BBL
Stand: 25.09.2025 08:05 Uhr
Nach 10 Jahren sind sie wieder da. Und Triers Basketballer kommen, um zu bleiben. Sie wollen mehr als Abstiegskampf. Auch wenn der Etat einer der kleinsten der Liga ist.
Die Erwartungen
Hauptsache Wiederaufstieg: Nach zehn Jahren zweite Liga waren Fans und Verein im Mai nach dem entscheidenden Aufstiegsspiel einfach nur heilfroh, wieder oben angekommen zu sein. Bereits von 1990 bis 2015 waren die Trierer Basketballer eine feste Größe in der ersten Bundesliga (BBL), wurden zweimal Deutscher Pokalsieger (1998 und 2001). Dahin wollen sie zurück.
Wir sind ein kleiner Club, der sich oben etablieren will. Florian Hosseini Görge, Kaufmänischer Leiter Gladiators Trier
Der Aufstieg soll aber mehr als ein kurzes Intermezzo werden. Mit 4,5 Millionen Euro haben die Gladiators zwar den höchsten Etat in der Trierer Basketballgeschichte zusammenbekommen, sind damit im Ligavergleich aber Schlusslicht. „Für uns ist das eine Quantensprung. Wir sind stolz darauf, dass wir das geschafft haben.“
Die Mannschaft
Was Franz Wagner und Co. beim EM-Sieg der deutschen Nationalmannschaft ausgezeichnet hat, ist auch Markenzeichen der Gladiators. „Die Teamchemie stimmt, das merkt man auf dem Feld und auch außerhalb der Halle“, sagt Trainer Jacques Schneider. Jeder hat seine Rolle und gibt alles für das Team. Trier startet mit einer eingespielten Mannschaft in die Bundesliga. Acht Spieler aus dem Aufstiegskader sind auch in der ersten Liga dabei.
Für diesen Moment kam er nach Trier zurück: Vereinslegende Maik Zirbes nach dem Aufstieg mit der Meisterschale der zweiten Liga.
Auch die Stützen der Mannschaft sind geblieben. So wie der iranische Nationalspieler Behnam Yackchali. Wenn es eng wird, übernimmt er Verantwortung auf dem Feld. Oder der 78-fache deutsche Nationalspieler Maik Zirbes. Nach Stationen im In- und Ausland, wie Bayern München oder Roter Stern Belgrad, ist der 34-Jährige vor zwei Jahren zurückgekehrt, um seinen Club wieder in die erste Liga zu führen.
Der Königstransfer
Spricht man Trainer Jacques Schneider auf den „Königstransfer“ an, dann will er eigentlich keinen seiner neuen Spieler hervorheben. „Sie sind alle wichtig und geben uns neue Qualität“, sagt Schneider. Doch wenn es um die Rolle des Amerikaners Eli Brooks geht, spürt man seinen Stolz, dass der 26-Jährige sich für Trier entschieden hat.
Letzte Saison bei Ligakonkurrent Oldenburg lange verletzt ausgefallen, will Brooks jetzt nochmal neu in der Bundesliga durchstarten. In seiner Collegezeit an der University of Michigan erhielt er den Spitznamen „The Professor“. Mitspieler und Trainer schätzten den „Basketball-IQ“ des Aufbauspielers, der das Spiel der Gladiators lenken soll.
Mein Kumpel Franz Wagner hat mich bestärkt nach Trier zu wechseln. Eli Brooks, Neuzugang der Gladiators Trier
Im College spielte Brooks auch mit dem deutschen NBA-Star Franz Wagner in einem Team. Beide sind gut befreundet. Wagner war vor der Europameisterschaft noch Gast auf der Hochzeit von Brooks.
Eli Brooks und Franz Wagner waren bei den Michigan Wolverines zwei der Schlüsselspieler und blieben auch nach der Collegezeit gute Freunde.
„Franz hat mich bestärkt, nach Trier zu gehen. Er kennt aus seiner Berliner Zeit ein paar Jungs aus dem Team und hat nur Gutes über Trier gehört“, erzählt Brooks.
Der Trainer
Jacques Schneider ist mit 33 Jahren der jüngste Trainer der BBL. Die kommende Saison im Oberhaus des deutschen Basketballs ist erst seine zweite Saison als Cheftrainer einer Profimannschaft. Schneider hat eine klare Idee davon, wie eine Mannschaft aussehen soll, die er als Trainer anführt: „Bei uns zählen Teambasketball, Zusammenhalt, Respekt untereinander und gegenüber dem Gegner.“
Eine verschworene Gemeinschaft. Trainer Jacques Schneider setzt auf Respekt und Zusammenhalt.
Schneider gilt in der Szene als eines der größten deutschen Trainertalente. „Die Art und Weise, wie er arbeitet, wird für Trier in der ersten Liga ein wichtiger Faktor sein“, sagt sein Trainerkollege Christian Held vom Konkurrent Rasta Vechta. Held war in der zweiten Liga selbst Trainer in Trier. „Das ist alles kein Zufall, dass er jetzt mit Trier in der Bundesliga ist“ , sagt Christian Held.
Sendung am Mi., 24.9.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4