Stand: 30.08.2025 04:18 Uhr
Was geschah in der Nacht bei den US Open? In unserem Nachtexpress erhalten Sie einen Überblick der wichtigsten Spiele beim letzten Grand Slam des Jahres.
Struff bekommt Djokovic im Achtelfinale
Novak Djokovic – Cameron Norrie 6:4, 6:7, 6:2, 6:3
Einmal musste man ganz kurz Sorgen haben um Novak Djokovic. Es lief das Ende des ersten Satzes, der Serbe wollte in seinem Drittrunden-Match gegen Cameron Norrie einen Ballwechsel am Netz gekonnt mit einer Überkopf-Rückhand beenden, da durchzuckte es den Rücken des – das darf man besonders an dieser Stelle noch einmal erwähnen – nun 38 Jahre alten Ausnahme-Athleten. Der Serbe verzog das Gesicht, spielte das Spiel bis zum Seitenwechsel zu Ende und ließ sich im Anschluss direkt das erste Mal außerhalb des Platzes behandeln.
Die Frage war: Geht das mit diesem Rücken gut? Die Antwort: ja. Djokovic verlor zwar gegen einen Zeit lang gut aufspielenden Norrie den zweiten Satz im Tiebreak, ließ in Durchgang drei und vier im Anschluss aber nichts anbrennen. Angesprochen auf die Rücken-Problematik sagte er nach dem Match mit einem Lächeln nur: „Ich will nicht zu viel verraten, denn die Konkurrenz hört ja sicher zu.“ Der erste Adressat dieser Ansage: Jan-Lennard Struff. Denn der wartet auf Djokovic nun im Achtelfinale.
Sabalenka ringt Fernandez nieder
Aryna Sabalenka – Leylah Fernandez 6:3, 7:6
Der Matchball hatte Symbolcharakter: Aryna Sabalenka ging in den Spreizschritt, holte noch einmal alles aus dem Körper heraus, traf den Ball mit der Vorhand noch gerade so und fragte, halb auf dem Boden liegend, sicherheitshalber noch einmal nach: „War der wirklich drin?“ Ja, war er, und die Weißrussin steht damit im Achtelfinale der US Open. Zuvor waren die 1:38 Stunden auf dem Platz mit und gegen Leylah Fernandez aber alles andere als ein Spaziergang für die Titelverteidigerin.
Besoders im zweiten Satz forderterte die Kanadierin, immerhin US-Open-Finalistin von 2021, im Drittrunden-Match in der Night Session im Louis Armstrong Stadium die Weltranglistenerste richtig heraus, schnupperte am Satzausgleich und erzwang am Ende sogar einen Tiebreak. Da bewies Sabalenka aber ihre ganze Klasse, spielte wie eine Titelverteidigerin und sicherte sich so den Matchgewinn. Manchmal muss man für so etwas eben ein klein wenig arbeiten. Aber das macht ja nichts.
Krejcikova schlägt Navarro in Achterbahn-Match
Emma Navarro – Barbora Krejcikova 4:6, 6:4, 6:4
Man kann es langsam nicht anders sagen: Dieser Freitag ist absolut nicht der Tag der US-Amerikaner auf der Anlage in Flushing Meadows. Erst das verletzungsbedingte Aus von Ben Shelton im Match gegen Adrian Mannarino, dann die klare Niederlage von Frances Tiafoe gegen Jan-Lennard Struff – und nun ist auch noch Emma Navarro in der Damen-Konkurrenz ausgeschieden.
Navarro, in New York geboren und an Position zehn bei den US Open gesetzt, bekam es am frühen Abend mit der Wimbledon-Siegerin von 2024, Barbora Krejcikova, zu tun und musste sich nach 2:30 Stunden und einer wahren Achterbahnfahrt über drei Sätze knapp der Tschechin geschlagen geben. Am Ende hieß es aus Sicht von Navarro, die den ersten Satz noch für sich entscheiden konnte, 6:4, 4:6 und 4:6. Die nächste US-Hoffnung muss damit die Koffer packen.
Struff erreicht sensationell das Achtelfinale
Jan-Lennard Struff – Frances Tiafoe 6:4, 6:3, 7:6
Kaum zu glauben, aber wirklich wahr: Jan-Lennard Struff steht im Achtelfinale der US Open. Lesen Sie diesen Satz gerne noch einmal. Jan-Lennard Struff steht im Achtelfinale der US Open. Unfassbar. Der Warsteiner, der sich über die Qualifikation ins Hauptfeld spielen musste, hat mit der nächsten bärenstarken Leistung den nächsten Favoriten raugekegelt. Das Besondere: Das Match gegen Frances Tiafoe war dabei über fast die ganze Zeit alles andere als ausgeglichen.
Denn Urgewalt Struff fegte über den US-Amerikaner nur so hinweg in den ersten zwei Durchgängen, nach nur 1:09 Stunden waren die ersten beiden Sätze entschieden. Lediglich der dritte Satz war richtig spannend, aber auch da behielt der mittlerweile 35-Jährige die Nerven und sicherte sich den Durchgang im Tiebreak. „Ich habe heute wirklich gutes Tennis gespielt“, sagte Struff hinterher. Dem ist nichts hinzuzufügen. Im Achtelfinale gibt’s als Belohnung jetzt wahrscheinlich das Aufeinandertreffen mit Superstar Novak Djokovic.
Shelton muss verletzt aufgeben
Ben Shelton – Adrian Mannarino 6:3, 3:6, 6:4, 4:6 w.o.
Bitterer Moment für Ben Shelton: Die große Hoffnung der US-Amerikaner in der Herren-Konkurrenz musste in seinem Drittrunden-Match gegen Adrian Mannarino verletzt aufgeben. Der 22-Jährige hatte sich zum Ende des dritten Satzes an der Schulter verletzt, wurde im Anschluss zum ersten Mal behandelt und wollte im Anschluss noch weiter um das Achtelfinal-Ticket kämpfen.
Nachdem Kontrahent Mannarino aber den vierten Durchgang für sich entscheiden konnte, merkte Shelton, dass es nicht mehr weiterging. Die Schmerzen waren einfach zu stark. Mit Tränen in den Augen sagte er erst dem Stuhl-Schiedsrichter und dann Mannarino, dass die Partie beendet ist. Unter Applaus verließ Shelton schließlich das Louis Armstrong Stadium. Ein bitteres Ende für den Linkshänder in New York.
Pegula meistert die Hürde Azarenka
Jessica Pegula – Victoria Azarenka 6:1, 7:5
Vorjahresfinalistin Jessica Pegula darf bei den US Open weiter vom ganz großen Wurf träumen. Die US-Amerikanerin, seit der Finalteilnahme im vergangenen Jahr eher durschnittlich unterwegs, hatte es dabei in der 3. Runde mit Alt-Meisterin Victoria Azarenka zu tun – und gab sich dabei keine Blöße.
6:1 und 7:5 hieß es am Ende aus Sicht von Pegula. Das New Yorker Publikum hat damit bei der Damen-Konkurrenz mit Gauff und eben Pegula gleich zwei richtig heiße Eisen im Feuer. Für Pegula ist es bereits die vierte Achtelfinal-Teilnahme im Big Apple in Folge. Ganz klar: So sieht es aus, wenn man ein Lieblings-Turnier hat.