Image: Rob Schultz / IDG
1. Support-Ende für Windows 10
Der erste Grund ist zugleich der wichtigste für den Wechsel zu Windows 11: Mitte Oktober läuft grundsätzlich der kostenlose Support für das nun vor genau zehn Jahren erschienene Vorgängersystem aus. Das gilt aber nur, wenn Sie nicht aktiv werden. Denn es gibt drei Möglichkeiten, von denen zwei kostenlos sind, um auch nach Oktober 2025 noch Updates für Windows 10 zu erhalten. Hier geben wir einen Überblick:
- Windows 10 bekommt längeren Support: Dieses Auswahlmenü macht es möglich
- Windows 10 bekommt ein Jahr länger gratis Support – Sensation!
Kostenlos erhalten Sie die ESU-Updates, wenn Sie Ihre PC-Einstellungen mit der App Windows-Sicherung in Onedrive speichern oder mindestens 1000 Punkte beim Rewards-Programm gesammelt haben. Weitere Infos dazu lesen Sie hier. Im Oktober 2026 ist für Verbraucher und die Home Edition mit Windows 10 aber endgültig Schluss.
Aufgepasst: Es gibt sogar eine Möglichkeit, um bis zum Jahr 2032 Updates für Windows 10 zu erhalten. Mehr dazu lesen Sie in Windows 10 bekommt Support bis 2032 – mit diesem Gratis-Tool.
Wenn Sie keine der oben genannten Möglichkeiten nutzen, dann liefert Microsoft keinerlei Sicherheitspatches mehr aus, neu entdeckte Lücken bleiben also offen und stellen eine ernste Bedrohung dar. Danach sollten Sie Ihren Rechner mit Windows 10 auf keinen Fall weiternutzen wie bisher, auch nicht übergangsweise!
Die Gefahr, dass Computer mit Schadcode verseucht, wichtige Dateien gestohlen oder verschlüsselt und Ihre persönlichen Daten missbraucht werden, ist einfach zu groß.
Wenn Sie Ihr System nicht auf die Schnelle upgraden möchten, trennen Sie es nach dem 14. Oktober auf jeden Fall vom Internet. Ziehen Sie also im wahrsten Sinne den Stecker des Netzwerkkabels oder unterbrechen zuverlässig die WLAN-Verbindung.
Offline können Sie bedenkenlos weiterarbeiten, bis Sie den PC auf Windows 11 upgraden oder einen neuen kaufen.
Übrigens: Sollten Sie Windows 11 Home im Einsatz haben, dann entgehen Ihnen die vielen Vorteile der Pro-Version, die wir Ihnen hier vorstellen. Im PC-WELT Software-Shop ist das Windows-11-Upgrade für günstige 59,99 Euro statt 145 Euro erhältlich.
2. Elektroschrott, nein danke!
Für Windows 11 hat Microsoft die Anforderungen an die Hardware deutlich angehoben.
Das Betriebssystem lässt sich deshalb out-of-the-box auf vielen Rechnern nicht mehr installieren, darunter auch solchen, die technisch dazu in der Lage wären beziehungsweise es auch sind. Das zeigen inzwischen vier Jahre Erfahrung auf formal nicht kompatibler Hardware.

Verbraucherschützer kritisieren, dass Microsoft viele Rechner aus nicht nachvollziehbaren Gründen als untauglich für Windows 11 einstuft und diese Hardware millionenfach zu Elektroschrott mutiert.
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Doch Microsofts Updatesperre lässt sich einfach umgehen, indem Sie den USB-Stick zum Installieren von Windows 11 mit dem Tool Rufus so konfigurieren, dass das Setup anschließend auf fast jeder Hardware problemlos durchläuft.
Nicht upgradefähig sind nur solche Computer, deren Prozessor die Befehlssatzerweiterung SSE4.2 noch nicht unterstützt.
Tipp: Mithilfe des modifizierten Sticks können Sie Windows 11 nach dem Booten vom USB-Datenträger frisch installieren oder alternativ im laufenden Betrieb über die „Setup.exe“-Datei Ihre Windows-10-Konfiguration eins zu eins auf das neue Betriebssystem upgraden.
Unverständlich ist da, dass Microsoft einfach zum Kauf neuer Computer rät und dies mit dem Ratschlag „Recyceln Sie Ihren PC verantwortungsvoll“ bewirbt.
Das sehen die Verbraucherzentralen kritisch und weisen dabei auf den Ressourcenverbrauch bei der Herstellung von Neugeräten sowie auf die Mengen an Elektroschrott hin, wenn allein in Deutschland millionenfach voll funktionstüchtige Hardware entsorgt werden muss. Lesen Sie hierzu auch Verbraucherschützer warnen: So belastet der Neukauf von Windows-11-PCs die Umwelt und Microsoft warnt 240 Millionen Windows-Nutzer: Euer PC muss auf den Müll.
3. Windows 11 ist gratis
An dieser Stelle verdient Microsoft ausdrücklich Lob! Nämlich dafür, dass der Wechsel zu Windows 11 in aller Regel kostenlos ist. Wo sonst gibt es etwas Neues gratis?
Das war auch beim Microsoft bis Windows 8 anders, da musste man für eine neue Betriebssystemversion stets bezahlen, sofern man nicht direkt einen neuen Rechner kaufte.

Wenn Windows auf einem Rechner in der Vergangenheit schon einmal aktiviert war, ist die Lizenz bei einer Neuinstallation auf der gleichen Hardware automatisch weiter gültig.
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Auch die Aktivierung ist inzwischen wesentlich komfortabler: Wurde Windows auf einem Computer bereits einmal erfolgreich aktiviert, vermerkt Microsoft dies als Hardware-Hash in einer Datenbank und aktiviert das System sowohl bei einer Neuinstallation als auch bei einem Upgrade automatisch erneut.
Das früher übliche Eintippen des 25-stelligen Lizenzkeys gehört der Vergangenheit an.
4. Freude am Ausprobieren
Nach drei Gründen, die objektiv für Windows 11 sprechen, folgen nun zwei „weiche“ Faktoren. Zum einen die Neugierde und Freude am Ausprobieren, die die Arbeit als Redakteur bei der PC-WELT einfach mitbringt.
Das bedeutet keineswegs, etwas nur um des Änderns willen zu erneuern. Der Grundgedanke der IT-Weisheit „Never change a running system“ hat durchaus weiter seine Berechtigung.
Aber weshalb nicht etwas ausprobieren, solange dies völlig gefahrlos ist und man alles gegebenenfalls wieder zurückstellen kann? Denn genau das können Sie, wenn Sie die Systempartition (C:) oder die komplette Festplatte vor dem Upgrade auf Windows 11 mit einem Image-Tool wie Aomei Backupper sichern – auch unabhängig vom Upgrade ist ein solches Backup immer sinnvoll.
Aus diesem Image stellen Sie Ihre individuelle Windows-10-Konfiguration auf Wunsch in wenigen Minuten eins zu eins wieder her. Nicht verlassen sollten Sie sich dagegen auf die von Microsoft empfohlene Zurück-Option über den „Windows.old“-Ordner.
Erstaunlich ist, wie schnell man mit etwas Neuem vertraut wird und wie altbacken das zuvor noch Vertraute dann wirkt. Oder erinnern Sie sich noch, wie das Update bei Windows 7 aussah und ablief?
Dabei liegt das Support-Ende dieses überaus beliebten Betriebssystems gerade einmal gut fünf Jahre zurück.
5. Windows 11 auch ohne Onlinekonto
Der zweite weiche Grund folgt aus dem Umstand, dass Microsoft seine Kunden zunehmend gängelt und wie andere IT-Unternehmen auch zu einem Onlinekonto zwingen will.
Gewiss, viele Cloudfunktionen und -dienste sind sinnvoll und setzen einen Account voraus. Fragwürdig aber ist, dass Microsoft schon die Windows-Installation daran knüpft, schließlich sollte jeder Anwender selbst zwischen Online- und lokalem Benutzerkonto auswählen können.
Das fordert geradezu zum Umgehen heraus. Mit dem schon genannten Rufus übrigens ebenfalls einfach möglich.
Offenbar will Microsoft das Offline-Setup künftig weiter erschweren und hat dazu in den neuen Windows-Vorabversionen bereits eine neue Hürde aufgebaut. Man darf gespannt sein, was die nächste und für den Herbst geplante Version 25H2 da also aufbietet.
Für Anwender definitiv ein weiterer Grund, Windows 11 – ohne Onlinekonto – zu installieren.
6. Deutliches Plus bei der Sicherheit
Auch jenseits der Tatsache, dass Microsoft die kostenlose Versorgung mit Sicherheitsupdates für Windows 10 einstellt, gilt: Das System wurde vor über zehn Jahren entwickelt und ist damit im wahrsten Sinn in die Jahre gekommen.
Der Fortschritt in Sachen Internetsicherheit ist zwar nicht unbedingt sofort sichtbar, der Blick zurück aber macht ihn wie beim Auto deutlich: Was es Jahre zuvor entweder noch nicht oder nur als Extra – sprich Zusatztool – gab, ist inzwischen eine Serienfunktion.

Die Schutzfunktion Smart App Control existiert nur unter Windows 11. Nachträglich lässt sie sich jedoch nicht mehr einschalten, das Betriebssystem muss dazu frisch aufgesetzt werden.
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Zu den exklusiven Sicherheitsstandards von Windows 11 zählen ein Mainboard mit Trusted Platform Module (TPM) mindestens in der Version 2.0, Uefi, eingeschaltetes Secure Boot, mehr Kontrollmöglichkeiten über die Datenschutzeinstellungen und App-Berechtigungen sowie die erst mit Version 22H2 eingeführte Schutzfunktion Smart App Control (SAC).
SAC unterbindet das Ausführen schädlicher und potenziell unsicherer Programme. Leider lässt sich das Feature nachträglich nicht mehr aktivieren. Um die Schutzfunktion nutzen zu können, müssen Sie Windows 11 also sauber neu installieren. Erst danach lässt sich Smart App Control aktivieren.
Weitere Infos zu SAC lesen Sie in unserem Onlineratgeber zu Smart App Control.
7. Windows 11 als ARM-Version
Traditionell setzen Windows-PCs auf die x86-Architektur und damit auf Prozessoren von AMD und Intel. Zwar hat Microsoft mit Windows RT und Windows 10 on ARM sein Betriebssystem schon in der Vergangenheit auf die ARM-Plattform portiert, diese Versuche kamen jedoch nie aus der Nische heraus.
Mehr Erfolg versprechen die Notebooks der neuen Copilot-Plus-Klasse mit den leistungsstarken CPUs Snapdragon X von Qualcomm, für die Microsoft 2024 eine ganz neue Variante von Windows 11 entwickelt hat.
Wie beim Smartphone bietet die ARM-Architektur auch auf Notebooks deutlich längere Akkulaufzeiten beziehungsweise mehr Leistung. Hersteller Apple setzt deshalb schon seit Jahren bei seinen Mac-Rechnern mit großem Erfolg ausschließlich auf ARM-CPUs.

Notebooks der neuen Copilot-Plus-Klasse wie von Dell gibt es auch mit Snapdragon-X-Prozessoren von Qualcomm. Diese Geräte auf ARM-Architektur versprechen eine lange Akkulaufzeit.
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Dies stellt zwar keinerlei Garantie dar, dass der Systemwechsel auch bei Windows gelingt, Copilot+ und seine erweiterten KI-Funktionen insbesondere auf der ARM-Plattform erhöhen jedoch immerhin die Chance. Unter Umständen braucht Microsoft hier einfach einen längeren Atem als in der Vergangenheit.
8. KI-Funktionen
Einen Teil seiner KI-Funktionen stellt Microsoft auf allen Rechnern zur Verfügung, ein Teil beschränkt sich jedoch auf solche der Copilot-Plus-Klasse – und damit auf Windows 11.
Dazu zählt die Suchfunktion Recall, die Microsoft in Kürze endlich auch in den EU-Ländern freischalten will.
Hinzu kommen die Paint-Funktionen „Cocreator“ zum Ändern des Bildstils und „Generatives Füllen“ zum Einfügen neuer Bildobjekte.
Die Windows-Fotoanzeige verbessert mit „Superauflösung AI“ die Qualität von Bildern mit niedriger Auflösung, die Funktion „Bild umgestalten AI“ macht, was ihr Name verspricht.
In Zukunft will Microsoft einige dieser KI-Funktionen direkt im Datei-Explorer über das Kontextmenü bereitstellen. Geplant ist ferner ein KI-Agent, der die Benutzer auch dann zur gewünschten Windows-Einstellung führt, wenn sie die genaue Funktion nicht kennen.
Die „Studioeffekte“ schließlich verbessern bei Videoanrufen und -konferenzen das eigene Kamerabild, die Liveuntertitel und -übersetzungen blenden bei Audio- und Videoinhalten sowie Anrufen den Text von dem ein, was gerade gesprochen wird.
9. Diese Funktionen gibt es nur bei Windows 11
Neben den KI-Funktionen spricht auch eine Reihe weiterer Features für Windows 11. Die vollständige Aufzählung würde den hier zur Verfügung stehenden Platz auch deshalb sprengen, weil viele davon in der Einstellungen-App umgesetzt wurden (siehe Grund 10).

Android-Smartphones lassen sich seit Version 24H2 von Windows 11 auch als Webcam nutzen. Das erspart am Desktop-Rechner die Anschaffung einer Zusatzkamera für Teams &Co.
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Beispielhaft für die Exklusivfunktionen seien die Snap Layouts genannt, die das Platzieren der geöffneten Fenster deutlich vereinfachen. Darüber lassen sich die Anwendungen nun schnell über vordefinierte Layouts auf dem Monitor anordnen.
Hinzu kommen all jene Funktionen, die Microsoft erst nach Herbst 2022 entwickelt hat – denn die damals erschienene Version Windows 10 22H2 ist die letzte und damit weiter aktuell.
In Windows 11 Version 24H2 kamen zuletzt unter anderem die vollständige Integration von Wi-Fi 7, die Verwendung von Android-Smartphones als Webcam, Packoptionen unter anderem im 7z-Format und neue Energieeinstellungen beim Notebook hinzu.
10. Das Ende der Systemsteuerung
Die Systemsteuerung ist seit 40 Jahren ein zentraler Bestandteil des Betriebssystems. Optisch wurde sie seit dem Start von Windows XP vor über 20 Jahren aber kaum verändert und wirkt damit, nun ja, leicht angestaubt.
Nachdem Microsoft sie 2024 offiziell als „veraltete Funktion“ eingestuft hat, könnte man sich nun endlich auch ganz von ihr verabschieden. Warum das seit der Einführung der Einstellungen-App in Windows 8 im Jahr 2012 immer noch nicht komplett erfolgt ist, bleibt Firmengeheimnis.
Ganz offensichtlich gibt es in Redmond eine Reihe einflussreicher Anhänger der alten Systemsteuerung. Immerhin ist sie in Windows 11 deutlich weniger präsent als jemals zuvor – ein weiterer Grund, auf das neue Betriebssystem zu wechseln.
11. Windows 11 sieht einfach besser und moderner aus
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, das gilt auch für das Design des Windows-Desktops. Während der Autor das neue System durchaus als moderner empfindet, möchten andere Nutzer lieber die vertraute Optik von Windows 10 „aus der guten alten Zeit“ behalten.
Kein Problem, mit Start11 passen Sie das Aussehen von Windows 11 schnell an das des Vorgängersystems an.

Das sieht doch wie Windows 10 aus? In der Tat – mit den passenden Tools holen Sie sich das vertraute Aussehen des alten Betriebssystems als Benutzeroberfläche für das aktuelle Windows 11 auf den Rechner.
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Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation PCWorld und wurde aus dem Englischen übersetzt und lokalisiert.
Autor: Peter Stelzel-Morawietz, Redakteur, PC-WELT Print
Peter Stelzel-Morawietz bastelt gerne und schreibt bei der PC-Welt zu allen Themen rund um Windows, Software, Internet, Telekommunikation, Verbraucherschutz und Do-it-yourself. Kennt sich auch bei Energie, Photovoltaik und Co. bestens aus.