Urlaubstrend: Herbstreisen bei Tui, Eurowings und Co. immer beliebter

Urlaubstrend Herbstreisen bei Tui, Eurowings und Co. immer beliebter

Düsseldorf/Mallorca · Die Reiselust der Deutschen verlagert sich auf den Spätsommer und Herbst. Reiseveranstalter und Fluggesellschaften reagieren darauf und verlängern die Saison bis in den November hinein. Was die Gründe für den Trend sind und wohin es Reisende in Herbst und Winter zieht.

Ein Urlaub auf Mallorca bietet auch im Herbst sommerliche Temperaturen.

Ein Urlaub auf Mallorca bietet auch im Herbst sommerliche Temperaturen.

Foto: dpa-tmn/Clara Margais

Weil die Sommer immer heißer werden und weil immer mehr Deutsche keine schulpflichtigen Kinder haben, setzt sich der Trend hin zu mehr Ferienreisen im Spätsommer und Herbst/Winter fort. Dies bestätigt die Vorausschau für das Flugreiseangebot zwischen Anfang August bis Ende Januar durch den Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft (BDL). Obwohl die Branche klagt, dass die hohen Gebühren in Deutschland die Stationierung neuer Jets behindern, werden in diesem Herbst/Winter im Europa-Verkehr sechs Prozent mehr Tickets angeboten als im Vorjahr. Erstmals wird bei Europaflügen auch der Wert aus der vergangenen Saison vor der Pandemie 2019/2020 deutlich übertroffen – um sieben Prozent. Bei Langstreckenflügen liegt das Wachstum bei drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Überseetickets liegt bei nun 98 Prozent des Wertes von vor der Pandemie.

Reiseveranstalter wie Tui und auch die Airline Eurowings bestätigen die Entwicklung zur Urlaubsreise nach der Hochsaison. „Sich den Sommer zu verlängern und noch Ende Oktober oder Anfang November ans Mittelmeer zu reisen, ist ein Trend, der sich schon im vergangenen Jahr abgezeichnet hat“, sagt ein Sprecher von Marktführer Tui. Er ergänzt: „Baden und Erholen bis zum Spätherbst ist gefragt.“ Eine große Rolle spielt, dass die globale Erwärmung manche Ziele auch im späten Herbst noch attraktiv macht.

Längere Saison bis in den November

Aus diesem Grund würde Tui die Saison auf Kreta, Rhodos, Kos, Dalaman und Djerba „bis in den November hinein“ verlängern, immer mehr Urlauber verbringen einige Wochen an der türkischen Mittelmeerküste. Mallorca entwickelt sich abseits der Sommermonate zum Mekka für Fahrradreisende oder Golftouristen, inklusive eines von Tui mitveranstalteten Marathonlaufs auf der Insel am 19. Oktober.

„Die Winter- und Herbstsaison entwickelt sich bei uns zu einem immer bedeutenderen Wachstumstreiber“, ergänzt eine Sprecherin des Düsseldorfer Anbieters Alltours. So werde die türkische Riviera „immer beliebter im Herbst und im Winter“, es gäbe auch eine „steigende Nachfrage“ zum Jahresende auf die Kanaren und nach Ägypten, Thailand, Mauritius, Mexiko, Kuba und in die Dominikanische Republik.

Der Rewe-Ableger Dertour berichtet, mittlerweile habe ein Drittel der angebotenen Hotels in Mallorca bis zum November geöffnet. Urlaubern, die abseits der Hochsaison eine Reise machen wollen, wird geraten, in Orte zu fahren, die auch spät im Jahr noch belebt sind mit geöffneten Restaurants und Geschäften: „Die Infrastruktur muss passen, damit die Nachsaison attraktiv ist.“ Gerade Griechenland sei im November zunehmend beliebt.

Fluglinien reagieren auf Reiselust im Herbst/Winter

Airlines wie Eurowings und Tuifly folgen dem Trend, ebenso die Flughäfen. In NRW boomt insbesondere der Airport Weeze mit doppelt so vielen Tickets im Herbst/Winter als vor einem Jahr, weil unter anderem auch Flüge nach Marokko und Südspanien angeboten werden. Eurowings als in Düsseldorf und Köln/Bonn wichtigste Fluggesellschaft setzt im Sommer und im Winter immer stärker auf Urlaubsziele und weniger auf Routen für Geschäftsreisende. „Die Nachfrage verteilt sich stärker über das ganze Jahr hin“, sagt ein Manager. Ziel sei, die Flotte von rund 100 Jets nicht nur im Hochsommer gut auszulasten, sondern auch im Herbst/Winter. So werden ab Köln/Bonn Flüge nach Dubai angeboten.

Trotz der vielen Urlaubsflüge bleibt es dabei, dass innerdeutsche Routen massiv schwächeln. Abseits der zwei Drehkreuze Frankfurt und München liegen die innerdeutschen Flüge nur auf einem Fünftel des Niveaus von 2019. Das trifft Düsseldorf und Köln/Bonn hart.

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Ein Urlaub auf Mallorca bietet auch im Herbst sommerliche Temperaturen.

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Foto: dpa-tmn/Clara Margais

Weil die Sommer immer heißer werden und weil immer mehr Deutsche keine schulpflichtigen Kinder haben, setzt sich der Trend hin zu mehr Ferienreisen im Spätsommer und Herbst/Winter fort. Dies bestätigt die Vorausschau für das Flugreiseangebot zwischen Anfang August bis Ende Januar durch den Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft (BDL). Obwohl die Branche klagt, dass die hohen Gebühren in Deutschland die Stationierung neuer Jets behindern, werden in diesem Herbst/Winter im Europa-Verkehr sechs Prozent mehr Tickets angeboten als im Vorjahr. Erstmals wird bei Europaflügen auch der Wert aus der vergangenen Saison vor der Pandemie 2019/2020 deutlich übertroffen – um sieben Prozent. Bei Langstreckenflügen liegt das Wachstum bei drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Überseetickets liegt bei nun 98 Prozent des Wertes von vor der Pandemie.

Reiseveranstalter wie Tui und auch die Airline Eurowings bestätigen die Entwicklung zur Urlaubsreise nach der Hochsaison. „Sich den Sommer zu verlängern und noch Ende Oktober oder Anfang November ans Mittelmeer zu reisen, ist ein Trend, der sich schon im vergangenen Jahr abgezeichnet hat“, sagt ein Sprecher von Marktführer Tui. Er ergänzt: „Baden und Erholen bis zum Spätherbst ist gefragt.“ Eine große Rolle spielt, dass die globale Erwärmung manche Ziele auch im späten Herbst noch attraktiv macht.

Längere Saison bis in den November

Aus diesem Grund würde Tui die Saison auf Kreta, Rhodos, Kos, Dalaman und Djerba „bis in den November hinein“ verlängern, immer mehr Urlauber verbringen einige Wochen an der türkischen Mittelmeerküste. Mallorca entwickelt sich abseits der Sommermonate zum Mekka für Fahrradreisende oder Golftouristen, inklusive eines von Tui mitveranstalteten Marathonlaufs auf der Insel am 19. Oktober.

„Die Winter- und Herbstsaison entwickelt sich bei uns zu einem immer bedeutenderen Wachstumstreiber“, ergänzt eine Sprecherin des Düsseldorfer Anbieters Alltours. So werde die türkische Riviera „immer beliebter im Herbst und im Winter“, es gäbe auch eine „steigende Nachfrage“ zum Jahresende auf die Kanaren und nach Ägypten, Thailand, Mauritius, Mexiko, Kuba und in die Dominikanische Republik.

Der Rewe-Ableger Dertour berichtet, mittlerweile habe ein Drittel der angebotenen Hotels in Mallorca bis zum November geöffnet. Urlaubern, die abseits der Hochsaison eine Reise machen wollen, wird geraten, in Orte zu fahren, die auch spät im Jahr noch belebt sind mit geöffneten Restaurants und Geschäften: „Die Infrastruktur muss passen, damit die Nachsaison attraktiv ist.“ Gerade Griechenland sei im November zunehmend beliebt.

Fluglinien reagieren auf Reiselust im Herbst/Winter

Airlines wie Eurowings und Tuifly folgen dem Trend, ebenso die Flughäfen. In NRW boomt insbesondere der Airport Weeze mit doppelt so vielen Tickets im Herbst/Winter als vor einem Jahr, weil unter anderem auch Flüge nach Marokko und Südspanien angeboten werden. Eurowings als in Düsseldorf und Köln/Bonn wichtigste Fluggesellschaft setzt im Sommer und im Winter immer stärker auf Urlaubsziele und weniger auf Routen für Geschäftsreisende. „Die Nachfrage verteilt sich stärker über das ganze Jahr hin“, sagt ein Manager. Ziel sei, die Flotte von rund 100 Jets nicht nur im Hochsommer gut auszulasten, sondern auch im Herbst/Winter. So werden ab Köln/Bonn Flüge nach Dubai angeboten.

Trotz der vielen Urlaubsflüge bleibt es dabei, dass innerdeutsche Routen massiv schwächeln. Abseits der zwei Drehkreuze Frankfurt und München liegen die innerdeutschen Flüge nur auf einem Fünftel des Niveaus von 2019. Das trifft Düsseldorf und Köln/Bonn hart.

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