marktbericht
Keine Impulse aus Übersee DAX-Anleger weiter auf Richtungssuche
Stand: 24.09.2025 07:31 Uhr
Ohne Unterstützung aus New York dürften dem DAX große Sprünge heute schwer fallen. Zurückhaltende Äußerungen von US-Notenbankchef Powell zur künftigen Geldpolitik hatte die US-Börsen am Abend unter Druck gesetzt.
Das Hin und Her des deutschen Leitindex um die Marke von 23.600 Punkten dürfte auch heute weitergehen – mit einem schwächeren Start. Der Broker IG taxierte den DAX zuletzt 0,2 Prozent tiefer auf 23.558 Punkte. Damit bleibt der Index weiter unter seiner 21-Tage-Linie, deren Überqueren ein kurzfristig positives charttechnisches Signal senden würde. Seit Ende August ist ihm dies aber nicht mehr gelungen.
Hierzulande werden die Blicke der Anleger auf den ifo-Geschäftsklimaindex gerichtet, der die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zeigt. Für das vom ifo-Institut erstellte Stimmungsbarometer erwarten die von Reuters befragten Experten einen Anstieg auf 89,3 Zähler, nach 89,0 Punkten im August. Es wäre der siebte Anstieg in Folge und damit ein weiteres Anzeichen, dass es mit der Wirtschaft wieder aufwärts geht.
Die NordLB sieht gemischte Indikationen durch die jüngsten Einkaufsmanagerindizes, weshalb das Stimmungsbarometer einmal mehr besonders kritisch beobachtet werden dürfte.
Wenig Bewegung an asiatischen Börsen
Die japanischen Börsen zeigten sich zuletzt kaum verändert. In Tokio stand der 225 Werte umfassende Nikkei-Index kaum verändert bei 45.482 Punkten und der breiter gefasste Topix notierte bei 3.165 Zählern.
Die Stimmung in der japanischen Industrie hat sich einer Umfrage zufolge im September so stark eingetrübt wie seit sechs Monaten nicht mehr. Grund dafür ist vor allem ein weiterer Rückgang der Neuaufträge, wie aus einer Unternehmensumfrage von S&P Global hervorgeht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel im September auf 48,4 Punkte von 49,7 Zählern im August.
Die Börse Shanghai verlor 0,1 Prozent auf 3.817 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,2 Prozent auf 4.510 Punkte.
Powell-Rede drückt Wall Street ins Minus
Der US-Standardwerteindex Dow Jones hat gestern seine jüngste Rekordjagd beendet und verabschiedete sich mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 46.292 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 6.656 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 0,9 Prozent auf 22.573 Stellen nach.
Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell, die wenig Aufschluss über den weiteren geldpolitischen Pfad gaben, hatten die Wall Street ins Minus gedrückt. „Powell hat in seiner Rede betont, dass die kurzfristigen Risiken für die Inflation eher nach oben und für die Beschäftigung eher nach unten gerichtet sind“, schrieben die Analysten von Westpac. Dies verdeutliche die Herausforderungen für die Fed, ihr doppeltes Mandat aus Preisstabilität und Vollbeschäftigung im aktuellen Umfeld auszubalancieren.
Zudem nährten Konjunkturdaten aus den USA Wachstumssorgen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von S&P Global zeigte, dass sich die US-Geschäftsaktivität im September den zweiten Monat in Folge verlangsamte. Börsianer rechnen nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent mit einer Zinssenkung bei der Sitzung der US-Notenbank im Oktober.
Ölpreise werden teurer
Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,2 Prozent auf 67,76 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,2 Prozent fester bei 63,56 Dollar.
OpenAI, Oracle und SoftBank planen fünf neue KI-Rechenzentren
Die Techkonzerne OpenAI, Oracle und SoftBank planen im Zuge des milliardenschweren „Stargate“-Projekts den Bau von fünf neuen Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) in den USA. „KI kann ihr Versprechen nur einlösen, wenn wir die nötige Rechenleistung dafür schaffen“, teilte OpenAI-Chef Sam Altman in einer Erklärung mit. Durch die neuen Standorte sollen 25.000 Arbeitsplätze entstehen.
Rekord-Quartalsergebnis macht Chipfirma Micron optimistisch
Der ungebrochen hohe Bedarf an Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) hat Micron ein erneutes Rekordergebnis beschert. Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz den Angaben zufolge um rund 46 Prozent auf 11,32 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn lag bei 3,03 Dollar je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2024/2025 ergebe sich ein Wachstum von knapp 50 Prozent auf 37,38 Milliarden Dollar und ein Gewinn von 8,29 Dollar je Aktie.
Dassault-Chef: Können Kampfjet auch ohne die Deutschen bauen
Der französische Flugzeugbauer Dassault Aviation rückt weiter vom gemeinsamen europäischen Kampfjet-Projekt FCAS ab. Dassault sei allein in der Lage, das Flugzeug zu entwickeln, sagte Vorstandschef Eric Trappier. Das 100-Milliarden-Euro-Vorhaben von Frankreich, Deutschland und Spanien zur Entwicklung eines neuen Kampfflugzeugs mit bewaffneten Drohnen wird seit langem von einem Streit zwischen Dassault und Airbus überschattet. Airbus vertritt in dem Projekt die Interessen von Deutschland und Spanien.