Kurz vor der Abstimmung im Bundesrat hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach erneut ein Verbot des „begleiteten“ Alkohol-Trinkens für Jugendliche ab 14 Jahren gefordert. „Es ergibt mit Blick auf unsere Präventionsziele keinen Sinn, dass Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren in Bars oder Restaurants Alkohol konsumieren dürfen, wenn sie dabei von einer sorgeberechtigten Person begleitet werden. Diese veraltete gesetzliche Legitimation verharmlost, was Alkohol bei jungen Menschen anrichten kann“, sagte die CSU-Politikerin.
Der Bundesrat berät über einen Antrag aus Bayern, der die Abschaffung des „begleiteten Trinkens“ von Alkohol zum Ziel hat. Der Konsum von Alkohol bedeute für Kinder und Jugendliche ein besonders hohes Gesundheitsrisiko, betonte Gerlach.

:Nachrichten aus der Bayern-Redaktion – jetzt auf Whatsapp abonnieren
Von Aschaffenburg bis Berchtesgaden: Das Bayern-Team der SZ ist im gesamten Freistaat für Sie unterwegs. Hier entlang, wenn Sie Geschichten, News und Hintergründe direkt aufs Handy bekommen möchten.
Jugendliche dürfen regulär ab 16 Jahren Bier, Wein und Sekt kaufen und trinken. In Begleitung einer „sorgeberechtigten Person“ ist es aber schon mit 14 Jahren erlaubt – auch in Gaststätten oder in der Öffentlichkeit.
Die bisherige Ausnahmeregelung stehe „im klaren Widerspruch zum Ziel eines konsequenten Jugendschutzes“, heißt es in der Entschließung, die auf einen Antrag Bayerns zurückgeht. Alkoholkonsum mit 14 und 15 Jahren sei mit hohen Risiken verbunden. Gerade in der Pubertät befinde sich das Gehirn in einer verletzlichen Reifungsphase. Ein früher Erstkonsum sei zudem mit späteren „riskanten Konsummustern“ von Alkohol und anderen Substanzen verbunden.
Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder hatte sich bereits Mitte Juni auf Antrag aus Mecklenburg-Vorpommern zum wiederholten Male für ein Verbot des begleiteten Trinkens ausgesprochen. Auch Bundesministerin Nina Warken (CDU) begrüßte dies. Nach Angaben von Hendrik Streeck (CDU), dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, soll das sogenannte begleitete Trinken abgeschafft werden.
Bereits 2024 hatte sich die Gesundheitsministerkonferenz für ein Verbot des sogenannten begleitenden Trinkens ausgesprochen – praktisch umgesetzt wurde bisher aber noch nichts.