Parteitag in München Schlechtestes Ergebnis – aber Söder bleibt CSU-Chef
Stand: 12.12.2025 20:02 Uhr
CSU-Parteichef Söder ist mit 83,6 Prozent Zustimmung im Amt bestätigt worden. Damit holte er beim Parteitag in München sein bislang schlechtestes Ergebnis. Es gab keine Gegenkandidaten.
Die CSU hat Markus Söder zum fünften Mal zum Parteichef gewählt – allerdings mit seinem bisher schlechtesten Ergebnis. Der bayerische Ministerpräsident erhielt auf dem Parteitag in München 531 von 635 gültigen Stimmen – dies entspricht 83,6 Prozent. 104 Delegierte votierten mit Nein. Es gab neun ungültige Stimmen – auch Enthaltungen werden bei der CSU als ungültige Stimmen gewertet.
Söder unterbot damit sein bisher schlechtestes Wahlergebnis um fast vier Prozentpunkte: Bei seinem Amtsantritt Anfang 2019 hatte er 87,4 Prozent der Stimmen erhalten, im darauffolgenden Herbst schon 91,3 Prozent. 2021 waren es 87,6 Prozent. m Vorfeld hatte er noch gesagt, auf „so viel wie möglich“ an Stimmen zu hoffen.
Seinen bisherigen Rekordwert fuhr Söder 2023 ein: Bei der Vorstandswahl zwei Wochen vor der damaligen Landtagswahl erreichte er 96,6 Prozent. Bei keiner Wahl hatte es Gegenkandidaten gegeben. Absoluter CSU-Rekordhalter ist Franz Josef Strauß, der einst bis zu 99 Prozent erreicht hatte – das war im Jahr 1979.
Bessere Ergebnisse für Stellvertreter
Bei den Stellvertreter-Wahlen holten auf dem Parteitag zwei Kandidaten ein prozentual besseres Ergebnis als Söder: der Chef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, mit 93,7 Prozent, und die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger mit 86,5 Prozent. Ebenfalls als Vizes bestätigt wurden Bundesforschungsministerin Dorothee Bär, die Europapolitikerin Angelika Niebler und die frühere bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml.
Rede mit Attacken gegen die AfD
In seiner Grundsatzrede auf dem Parteitag vor der Wahl rief Söder seine Partei und die demokratischen Parteien insgesamt zu einem gemeinsamen Kampf gegen Bedrohungen aus dem In- und Ausland auf. In der ebenso ernsten wie kämpferischen Rede attackierte er dabei speziell die AfD – und schloss jede Zusammenarbeit erneut kategorisch aus.
„Wir werden angegriffen wie nie: Unser Wohlstandsmodell, unser Sozialstaatsmodell, unser Demokratiemodell. Es ist Zeit, uns zu wehren“, sagte er. „Vieles steht auf tönernen Füßen. Was früher unbestreitbar war, das wackelt heute.“
Die Politik müsse die Ängste der Menschen vor Abstieg, Altersarmut und einer unsicheren Zukunft ernst nehmen und das Land vor Bedrohungen aus dem In- und Ausland „anders schützen als bisher“. Die CSU sei nicht bereit, das Land den Radikalen zu überlassen. Söder warnte dabei: „Die AfD will ein anderes Land, eine andere Gesellschaft.“ Die Partei AfD habe ein anderes Staats- und Freiheitsverständnis, ihre Anhänger seien „Bücklinge“ und „Hofnarren Putins“.










