Stand: 29.10.2025 22:04 Uhr
Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat die US-Notenbank Fed ihren Leitzins gesenkt. Damit reagiert sie auf Schwächezeichen vom Arbeitsmarkt. Die Inflation bleibt indessen hartnäckig.
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins erneut gesenkt. Die Federal Reserve (Fed) setzte die so genannte Fed Funds Rate um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,0 Prozent herunter.
Im September hatte die Fed den geldpolitischen Schlüsselsatz erstmals in diesem Jahr gekappt. Wie vor sechs Wochen begründeten die Währungshüter ihren Schritt mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt.
US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt deutlich massivere Zinssenkungen gefordert, um Kredite günstiger zu machen und damit die Wirtschaft anzukurbeln.
Hartnäckige Inflation verstärkt Dilemma
Die Notenbank befindet sich damit in einem schwierigen Dilemma. Denn die jüngsten Inflationsdaten im September lagen mit 3,0 Prozent weiterhin deutlich über ihrem mittelfristigen Zielwert von 2,0 Prozent. Auf der anderen Seite zeigten sich zunehmende Risse am bisher soliden Arbeitsmarkt, die eine lockerere Geldpolitik rechtfertigen.
Die Zentralbanker zeigten sich bei ihrer Entscheidung denn auch uneins: Zwei Fed-Vorstände stimmten gegen die Leitzinssenkung. Trumps früherer Wirtschaftsberater Stephen Miran, den der Präsident kürzlich im Fed-Vorstand installiert hatte, verlangte dagegen erneut eine energischere Senkung um 0,5 Prozentpunkte.
Obwohl die Notenbank wegen des anhaltenden Shutdowns nicht auf den vollen Satz offizieller Konjunkturdaten zugreifen kann, erwarten Beobachter mehrheitlich eine weitere Zinssenkung auf der Notenbanksitzung im Dezember.
Powell dämpft Zinshoffnungen
Auf der nachfolgenden Pressekonferenz betonte Fed-Chef Jerome Powell jedoch, eine Zinssenkung im Dezember sei „keineswegs eine ausgemachte Sache, ganz im Gegenteil“. Die kurzfristigen Inflationserwartungen seien weiterhin aufwärts gerichtet, und der Arbeitsmarkt schwäche sich nicht rasch ab. Die hohe Unsicherheit spreche für ein vorsichtiges Vorgehen.
Allerdings kündigte die Notenbank an, zum 1. Dezember ihre Maßnahmen zur Bilanzverkürzung zu beenden. Das bedeutet, dass der Wirtschaft keine weitere Liquidität mehr entzogen wird.









